Travel Reference
In-Depth Information
erausstellung „Krupp heute“ im ehe-
maligen Gästehaus der Anlage.
Auch für die 75 Hektar große Wald-
und Parkanlage scheute Alfred Krupp
weder Kosten noch Mühen. Da der
Stahlbaron nicht auf einen Wald war-
ten konnte, ließ er ausgewachsene
Bäume auf speziellen Wagen heran-
transportieren und anpflanzen. Später
ergänzte man den Park mit weiteren,
zum Teil seltenen Pflanzen, und heute
steht er in seiner Pracht der Villa selbst
nicht nach.
den Fabriken kommt und aus den
Öfen: fallendes Eisen, rollendes Eisen,
schlagendes Eisen. Fast stundenlang
geht man durch lärmende Öde west-
wärts (…). Und diese ganze dunkle
Stadt und ihre Bewohner und ihr Le-
ben haben nur einen Namen: ,Fried-
rich Krupp, Gussstahlfabrik'.“ Egon Er-
win Kisch schilderte Anfang der 1920er
Jahre die stählerne Welt Essens, das
Universum von Alfred Krupp. Doch
diese Welt hatte zwei Seiten. Besucht
man die Villa Hügel, die berühmteste
Unternehmer-Villa Deutschlands, in ih-
rer lieblichen grünen Umgebung, so
denkt man an nichts weniger als an die
alltäglichen Qualen der Stahlarbeiter.
Krupp selbst hatte die klassizistische,
an ein Schloss erinnernde Residenz
entworfen, zwischen 1868 und 1872
wurde sie erbaut.
Mit mehr als 200 Räumen auf über
8000 Quadratmetern gilt die Villa Hü-
gel als eines der größten privaten
Wohnhäuser, die in Deutschland je
gebaut wurden. In seinen Dimensio-
nen wirkt der prächtige Bau wie ein
Symbol des Unternehmer- und Bürger-
stolzes im späten 19. Jahrhunderts. Bis
1945 wohnte die Familie Krupp in die-
sem repräsentativen Domizil.
Seit 1953 ist die Villa mit ihrer ein-
drucksvollen Innenausstattung, den
italienischen Kassettendecken und
Gobelinsammlungen für die Öffent-
lichkeit zugänglich. Das Gebäude
wird für Konzerte und Kunstwechsel-
ausstellungen auf höchstem Niveau
genutzt; über die Firmen- und Fami-
liengeschichte informiert eine „Histori-
sche Sammlung Krupp“ und die Dau-
Villa Hügel, Kulturstiftung Ruhr, Hügel 15,
45133 Essen, Tel. 0201-616290, www.villa
huegel.de. Geöffnet: Villa Di-So 10-18 Uhr,
Park tgl. 8-20 Uhr. Eintritt: 3 .
Essen-Werden Ü XXI/C2
Fährt man von der Villa Hügel bzw.
dem Stadtteil Bredeney auf der B 224
in Richtung Velbert, so gelangt man
auf der anderen Ruhrseite nach Essen-
Werden. Dieser Stadtteil ist runde
1200 Jahre alt und damit der älteste
Essener Stadtteil. Früher war Werden
ein selbstständiges Landstädtchen
und, wie Essen, ein Fürstentum. Der
Abt von Werden und die Äbtissin von
Essen waren als Reichsfürsten nur dem
König und Kaiser, geistlich dem Papst
verpflichtet.
Werden liegt in waldreicher Umge-
bung am linken Ufer der Ruhr. Aus ei-
ner Benediktinerabtei hervorgegan-
gen und 1317 mit den Stadtrechten
versehen, wurde Werden 1929 Essen
eingemeindet. Heute bezaubert der
Stadtteil durch seine urigen, kleinen
Gässchen und die schönen Fachwerk-
häuser, in denen sich kleine Läden,
 
Search WWH ::




Custom Search