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Bochum
Wer aber auf äußerliche Reize ver-
zichten kann, für den hat die Fußball-,
Theater- und Kneipenstadt sehr viel zu
bieten.
Ü XIV/B3
Überblick
Bochum ist eines der Zentren des
Ruhrgebiets und mit rund 378.000 Ein-
wohnern die viertgrößte Stadt im Re-
vier. Bereits seit 1321 mit den Rechten
einer Stadt versehen, hat Bochum erst
durch den Boom des Bergbaus und
der Stahlindustrie im 19. Jahrhundert
überregionale Bedeutung gewonnen.
Von der Jahrhundertmitte bis etwa
1890 verzehnfachte sich die Einwoh-
nerzahl durch Zuzug arbeitssuchen-
der Menschen aus anderen Regionen
Deutschlands und aus Osteuropa.
Heute, mehr als dreißig Jahre, nach-
dem die letzte Zeche der Stadt stillge-
legt wurde, sucht man Spuren dieser
rußschwarzen Vergangenheit fast ver-
geblich. Keine Stahlwerke, keine
Schornsteine und Bergmänner. Der
Strukturwandel hat ganze Arbeit ge-
leistet. Wie alle größeren Städte im
Ruhrgebiet, war auch Bochum auf-
grund seiner industriellen Bedeutung
während des Zweiten Weltkriegs Ziel
intensiver Bombenangriffe durch die
Alliierten. Von der ursprünglichen Be-
bauung in der Innenstadt hat der Krieg
praktisch nichts übrig gelassen. Über
90 Prozent aller Gebäude lagen in
Trümmern. Was danach zügig aufge-
baut wurde, um Wohnraum zu schaf-
fen, ist im Wesentlichen zweckdienlich
und nüchtern, weswegen nicht zuletzt
Herbert Grönemeyer in seiner Bo-
chum-Hymne zu der Erkenntnis
kommt, dass die Stadt „keine Schön-
heit“ ist.
Innenstadt
Die Innenstadt der einstigen Stahlme-
tropole lässt sich begrenzen durch das
Deutsche Bergbau-Museum im Nor-
den, das renommierte Schauspielhaus
im Süden, den Westring im Westen
und den markanten Komplex des
Hauptbahnhofs im Osten.
Dabei sind die nördlichen und südli-
chen Fixpunkte zugleich Höhepunkte
eines Bochumbesuchs. Mit dem 1930
gegründeten Deutschen Bergbau-
Museum besitzt die Stadt das größte
Fachmuseum dieser Art in der Welt,
und das im Süden der City gelegene
Schauspielhaus zählt seit Jahrzehnten
zu den bedeutendsten deutschspra-
chigen Sprechbühnen.
Kulturinteressierte sollten sich der
zeitgenössischen ost- und mitteleu-
ropäischen Kunst des Museums Bo-
chum und den zahlreichen Sakralbau-
ten der Innenstadt widmen. Sowohl
die Paulskirche und die Klosterkirche
als auch die spätgotische Propsteikir-
che an der Unteren Marktstraße sind
einen Besuch wert.
Legendär ist das Kneipen- und Res-
taurantviertel „Bermudadreieck“ ent-
lang der Kortum-, Viktoria- und Brü-
derstraße. Aus dem ganzen Ruhrge-
biet strömt man allabendlich hierher,
um in zahllosen Kneipen und Bars, Ki-
nos, Bistros, Cafés und Restaurants das
Revier-Flair zu genießen.
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