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zweite Hauptrolle des Krimis zukam.
Klaus Löwitsch räumte als „Hafende-
tektiv“ von 1985-1989 im Ruhrorter
Hafen auf.
Von der einst malerischen Altstadt
haben Weltkrieg und moderne Neu-
bauten nicht viel übrig gelassen, aber
einige Straßenzüge mit Atmosphäre
findet man noch in Ruhrort. Eines der
herausragenden Bauwerke ist das so
genannte Tausendfensterhaus bzw.
Haus Ruhrort an der Ruhrorter Straße.
Dieses Gebäude entstand zwischen
1922 und 1924 als Verwaltungsgebäu-
de der Rheinischen Stahlwerke und
könnte in seiner monumentalen Ano-
nymität gut die Kulisse für eine Kafka-
Verfilmung abgeben.
Im historischen Kern von Ruhrort
sind alle Wege kurz, so dass man den
interessanten Hafenstadtteil gut zu
Fuß entdecken kann. Die maritime
Stimmung fängt man am besten ent-
lang des so genannten „Hafenmunds“
ein. Hier, am Zusammenfluss verschie-
dener Kanäle und der Ruhr in den
Rhein, liegt auch die Schifferbörse
(heute ein Restaurant, Ü „Praktische
Tipps“), in der viele Jahrzehnte lang
Schiffsfracht- und Schleppgeschäfte
zwischen Schiffseignern und Spediteu-
ren abgeschlossen wurden. Am Lein-
pfad vor der Schifferbörse kann man
den alten Radschleppdampfer „Oscar
Huber“ besichtigen, der einzige seiner
Art auf dem Rhein, der der Verschrot-
tung entging. Maschinenraum sowie
Mannschafts- und Wohnräume des
Schiffs, das dem Museum der Deut-
schen Binnenschifffahrt gehört, sind
zugänglich.
Duisburg keine Stadt für einen Tag ist.
Der nächste interessante Sightseeing-
Stopp ist der Hafenstadtteil Ruhrort,
das Herz der Schifffahrtsgeschichte in
Duisburg. Dieser Stadtteil, der über
Jahrhunderte selbstständig war, liegt
an der Mündung der Ruhr in den
Rhein und ist ganz durch seinen riesi-
gen Binnenhafen geprägt. Bis ins frü-
he 18. Jahrhundert reicht die Ge-
schichte des Ruhrorter Hafens zurück,
dessen Keimzelle um 1720 ein Becken
von 20 Metern Breite und 250 Me-
tern Länge war. Durch zahlreiche aus-
gedehnte Erweiterungen im 19. und
20. Jahrhundert entwickelte sich
schließlich das größte Binnenhafen-
system der Welt. Der historische Kern
Ruhrorts ist vom Rhein und mehreren
Hafenbecken umgeben, das nasse Ele-
ment ist schier allgegenwärtig. Aus der
Luft sieht der Stadtteil wie eine Insel
aus, und ursprünglich war das heutige
Stadtgebiet tatsächlich eine Rhein-
insel. Duisburg-Ruhrort ist nur etwa
fünf Quadratkilometer groß und hat
rund 6000 Einwohner.
Sein malerisches Flair hat dem klei-
nen Stadtteil eine Reihe von unverges-
senen TV-Auftritten verschafft. So war
Ruhrort die Kulisse der Serie über das
alte Binnenschiff „MS Franziska“ mit
Paul Dahlke und diente auch als Dreh-
ort für den ersten „Schimanski“-Tat-
ort, der 1981 den Titel „Duisburg-
Ruhrort“ trug. Schimanski, gespielt
von Götz George, wurde Kult und er-
mittelte bis 1991 insgesamt in 29 Fol-
gen, wobei den charakteristischen In-
dustriebrachen, Hafenanlagen und so-
zialen Brennpunkten der Stadt die
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