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Zunächst in ihrem kulturellen Wert
gering geschätzt, wird die Industriear-
chitektur seit den 80er Jahren des 20.
Jahrhunderts vielfach geschützt und
einer Neunutzung zugeführt. Die Be-
mühungen des Landes Nordrhein-
Westfalen und der Denkmalpflege ha-
ben hier große Erfolge mit sich ge-
bracht. Mit der Essener Zeche Zollver-
ein wurde sogar eine komplette Berg-
bau-Großanlage unter Schutz gestellt.
Sie ist seit 2002 ein UNESCO-Weltkul-
turerbe der Menschheit ( Ü Essen).
Ballungsraum: In der bundesweiten
Kriminalitätsstatistik liegt das Ruhr-
gebiet auf dem Niveau von Ulm und
Freiburg.
Die Altersstruktur im Revier gleicht
in etwa derjenigen Gesamt-Nordrhein-
Westfalens: Nahezu ein Drittel der Be-
völkerung ist zwischen 18 und 64 Jah-
ren alt. Allerdings vergreist das Revier
schneller als der Rest der Republik:
Der Anteil an älteren Menschen
nimmt stetig zu, während der Anteil
der Jüngeren sukzessive abnimmt.
Schon heute liegt der Anteil der über
Sechzigjährigen im Ruhrgebiet höher
als in den übrigen Landesteilen NRWs.
Auch die Familien- und Haushalts-
größen sind im Revier ähnlich wie in
anderen Regionen. Der Trend zum
Single- und Einpersonen-Haushalt
wächst: Mit etwa einem Drittel der
Haushalte prägen sie das Revier eben-
so wie das andere Drittel der Familien-
haushalte mit einem oder zwei Kin-
dern. Großfamilien, wie sie früher ty-
pisch für die Region waren, sind heute
in der Minderheit.
Durch den Rückgang der Montanin-
dustrie hat sich auch die Beschäfti-
gungsstruktur im Ruhrgebiet geän-
dert. War in den 1960er Jahren der
Großteil der Bevölkerung im produzie-
renden Sektor tätig, arbeitet heute
mehr als die Hälfte der Beschäftigten
im Dienstleistungssektor, der auch
mehr Arbeitsplätze schafft. Obwohl
der Strukturwandel und die Bemühun-
gen, Menschen, die ihre Arbeit im
Montansektor verloren haben, in neue
Beschäftigungsverhältnisse zu brin-
gen, teilweise erfolgreich verliefen,
Bevölkerung
Statistisches
Im Ruhrgebiet leben heute rund 5 Mil-
lionen Menschen, darunter ungefähr
600.000 ausländische Mitbürger aus
140 Nationen. Die Bevölkerungszahl
ist in den Zeiten der Industrialisierung
im Ruhrgebiet nahezu explosionsartig
gestiegen; sie wuchs von 274.000
Menschen im Jahr 1820 auf 1,3 Millio-
nen im Jahr 1885 und erreichte mit 5,6
Millionen Menschen im Jahr 1961
ihren bisherigen Höhepunkt. In den
letzten Jahren ist allerdings ein drasti-
scher Bevölkerungsrückgang zu beob-
achten, der auf die schlechten Bedin-
gungen am Arbeitsmarkt zurückzu-
führen ist. Prognosen, wonach die Re-
gion im Jahre 2015 nur noch von fünf
Millionen Menschen bewohnt sein
würde, sind bereits heute Wirklichkeit
geworden.
Trotz der hohen Einwohnerzahl ist
das Revier ein vergleichsweise sicherer
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