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1.8 Ausgewählte Gesteine
und Aegirin enthalten; häufig in Gebieten zusammen
mit Syeniten; 1 I- oder A-Typ-Granit.
- Rapakivigranit: benannt nach finnischer Typloka-
lität; enthält meist wasserarme Pyroxen-Olivin-
Oxid-Vergesellschaftung und typisch zonierte, häu-
fig eiförmige Feldspäte, die um einen Kern aus Alka-
lifeldspat einen Rand aus Plagioklas zeigen;
Plutonite
Granit und Granodiorit
Hauptbestandteile: K-Feldspat, Plagioklas, Quarz,
Biotit; in Zweiglimmergraniten auch Muskovit.
Untergeordnete Bestandteile: Hornblende; Alkaliam-
phibole und Aegirin (Alkaligranite); Orthopyroxen
und/oder Augit, Pigeonit, und Fayalit (Rapakivigra-
nite, Charnockite); Turmalin, Topas und Fluorit
(Leukogranite, Pegmatite), Beryll (Pegmatite), Zir-
kon, Titanit, Apatit, Ilmenit, Magnetit, Pyrit, Pyrrho-
tin.
Granodiorit enthält im Vergleich zu Granit mehr
Plagioklas und weniger Alkalifeldspat, es bestehen
aber fließende Übergänge; ansonsten identische Mi-
neralogie.
Granite und Granodiorite sind mengenmäßig die
wichtigsten plutonischen Gesteine der kontinentalen
Kruste.SiekommeninvielenFarbenundKörnigkei-
ten vor, sind aber meist leicht zu erkennen. Ihre
Schmelztemperatur liegt zwischen etwa 500 °C (Peg-
matite) und 950 °C (Charnockite). Die unterschiedli-
chen Möglichkeiten ihrer Entstehung werden in Ab-
schnitt 3.9 näher erläutert.
Wichtige Varianten:
- Leukogranit: überwiegend Quarz und Alkalifeld-
spat, weniger als 5 % Mafite, häufig mit „Greisen“
verbunden (siehe Abschnitt 3.9.3) und reich an selte-
nen Elementen wie Sn, Be, Li, F, B; enthält die welt-
weit wichtigsten Zinnlagerstätten;
A-
Ty p-Granit.
- Granitpegmatit, häufig einfach „Pegmatit“: sehr
grobkörniges Gestein (Kristalle bis mehrere Meter
Größe) in Linsen, Stöcken oder Gängen, kristallisiert
aus wasserreichem Rest einer granitischen Schmelze
mit r i r hm l tem t r .
450-600 °C); führt häufig Muskovit und Turmalin,
bisweilen Beryll, Fluorit, Topas und viele weitere,
seltene Minerale; enthält wichtige Edelsteinlagerstät-
ten; kommt in allen Granittypen vor, nur in 1 S-
Typ-Graniten aber angereichert an vielen 1 inkom-
patiblen Elementen (Cs, Be, Li, B, F; Abschnitt 3.9.2),
dort wichtige Lagerstätten für Cs und Li.
- Charnockit: wasserarmer, hoch temperierter
( G 750 bis etwa 950 °C) A-Typ-Granit, meist mit ter-
närenFeldspäten(Mesoperthiten,dieCa,NaundK
enthalten, daher „ternär“); entsteht durch Auf-
schmelzung bzw. 1 Fraktionierung von Basalten
(Abschnitt 3.9.2); häufig zusammen mit Anorthosi-
ten; so genannte „metamorphe Charnockite“ entste-
hendurchEntwässerungvonBiotit-Granitenoder
Orthogneisen.
- Aplitgranit: sehr feinkörnige Granitvariante, meis-
tens arm an Mafiten, häufig gangförmig zusammen
mit Pegmatiten.
- Zweiglimmergranit: Al-reicher
S-Typ-Granit
(Kasten 3.18).
- Alkaligranit: kaum oder kein Plagioklas; kann Na-
reiche Minerale wie Na-Amphibole (Arfvedsonit)
S-Typ-Granit
mitMuskovitnebenBiotit.
4 cm breiter Aplitgang in Diorit, Rickardsreut,
Bayrischer Wald.
Pegmatit mit Quarz, Feldspat, Biotit und blauem
Beryll. Dronning Maud Land, Antarktis. BB 8 cm.
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