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Feldspäte
Albit: NaAlSi 3 O 8 ,K-Feldspat:KAlSi 3 O 8 ,An-
orthit: CaAl 2 Si 2 O 8 ;Kristallsystem:triklin,
bei hohen Temperaturen monoklin; Ge-
rüstsilikate.
Härte: 6; Dichte: 2,6-2,7 g/cm 3 ;Farbe:
weiß, durch Mineraleinlagerungen braun,
schwarz; Spaltbarkeit: vollkommen, plat-
tig; Glanz: an frischen Kristallen Glas-
glanz.
Varietäten: bzgl. Namen für spezielle Zu-
sammensetzungen und Strukturen siehe
1 Abb. 2.32; Amazonit ist ein durch Pb 3+
(!)grüngefärbterMikroklin;MondsteinisteinAlka-
lifeldspat mit hellblauem Farbspiel; Adular ist ein
Tieftemperatur-K-Feldspat und Periklin ein Tieftem-
peraturalbit aus alpinen Klüften;
Verwandte Minerale: Foide, Zeolithe; Lawsonit
(CaAl 2 Si 2 O 7 (OH) 2 ·H 2 O,weißeRauteninblauschie-
ferfaziellen Gesteinen, siehe Abb. bei Blauschiefer).
Bestimmungsmerkmale: Bruch, Härte, Farbe, Kris-
tallformen.
Feldspäte sind die häufigsten Minerale der Erd-
kruste. Ihre komplizierte Einteilung und Benennung
ist ausführlich in 1 Abschnitt 2.3.2 dargestellt. Pla-
gioklase (Ca-Na-Feldspäte) kommen in den meisten
magmatischen Gesteinen vor, Alkalifeldspäte (K-Na-
Feldspäte) insbesondere in Graniten, Granodioriten,
Syeniten und Phonolithen. In klastischen Sedimen-
ten kommen auch reiner Albit oder reiner K-Feld-
spat vor. In metamorphen Gesteinen sind beide Feld-
spattypen über große Temperaturbereiche hinweg
stabil, wobei reiner Albit nur bei tiefen Temperatu-
ren oder hohen Drucken vorkommt. Plagioklas
kommt in Blauschiefern und Eklogiten nicht vor, da
eroberhalbvon6-10kbar(jenachZusammenset-
zung) zu Glaukophan oder Klinopyroxen reagiert
( 1 Abschnitt 3.8.5). K-Feldspat dagegen ist auch un-
ter Bedingungen des oberen Erdmantels stabil. Be-
sonders schöne, scharfkantige Kristalle von Alkali-
feldspäten bis Metergröße findet man in 1 Pegmati-
ten. Bekannt sind schöne Zwillingsbildungen beim
K-Feldspat („Karlsbader Zwillinge“), polysyntheti-
sche Verzwillingung beim Plagioklas (nur unter dem
Mikroskop sichtbar). Der Mondsteineffekt und das
Labradorisieren entstehen durch winzigste, das Licht
brechende Entmischungslamellen. Mondstein schil-
lert dabei schwach bläulich, das Labradorisieren er-
zeugt bunt schillernde Farben (gelb, grün und rot).
Feldspäte mit diesen Effekten werden gerne als
Schmucksteine verschliffen. Der Labradoreffekt
wurde nach der Feldspatart Labradorit benannt ( 1
Abb. 2.32), doch kommt er auch in anderen Plagio-
klasen vor.
Brauner, in verschiedenen Farben schillernder
(„labradorisierender“) Plagioklas in Anorthosit
aus dem Dronning Maud Land, Antarktis. BB
10 cm.
Zonierter, 5 cm großer Feldspatkristall aus dem
Granit von Tiefenstein, Südschwarzwald. Innen
grauer Alkalifeldspat, außen weißer Plagioklas
(„Rapakivi-Textur“).
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