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Pyroxene
XYSi
2
O
6
mit X=Li, Na, Ca, Fe
2+
,Mgund
Y=Fe
2+
,Fe
3+
,Mg,Mn,Ti,Al,Cr
3+
;Kristall-
system: orthorhombisch (Orthopyroxene)
oder monoklin (Klinopyroxene); Einfach-
kettensilikate.
Härte:5,5(Enstatit)-7(Jadeit);Dichte:
3,2-3,5 g/cm
3
; Farbe: farblos, weiß, gelb-
lich, grün, braun, schwarz, je nach Zusam-
mensetzung; Spaltbarkeit: deutlich tafelig-
plattig in zwei Richtungen, Bruch musche-
lig, teils faserig wirkend; Glanz: Glasglanz.
Chemische Endglieder und Strukturtypen:
1
Kasten 2.8 in Abschnitt 2.3.2.
Varietäten: Augit (schwarz, Klinopyroxen,
Mischung aus Diopsid, Hedenbergit, En-
statit und Ferrosilit); Omphacit (grün, Kli-
nopyroxen, Mischung aus Jadeit und Au-
git); Pigeonit (Ca-armer Klinopyroxen, nur
über ca. 800 °C stabil; s. auch Kasten 3.26).
Verwandte Minerale: Amphibole; andere
Fe-Mg-Silikate; Wollastonit.
Bestimmungsmerkmale: tafelige oder
stängelige Kristallform, Farbe (Omphacit
grün, insbesondere, wenn Cr
3+
-haltig; Au-
git glänzend schwarz); Spaltbarkeiten im
90°-Winkel; leicht mit Amphibol verwech-
selbar (
1
Abb. 2.30), mit bloßem Auge oft
nicht sicher zu bestimmen.
Pyroxene sind häufige Minerale in mag-
matischen und metamorphen Gesteinen
und in klastischen Sedimenten. In basalti-
schenMagmatitenkommtvorallemAugit,
in granitischen eher Orthopyroxen oder
Hedenbergit und in Syeniten häufig der
grüne Aegirinaugit oder Aegirin vor. In me-
tamorphen Gesteinen kommen sowohl braune Or-
thopyroxene wie auch dunkelgrünliche Hedenbergit-
Diopsid-Mischungen in Granuliten vor, Jadeit und
Omphacit in Eklogiten und manchen Blauschiefern.
Omphacit/Jadeit und Plagioklas schließen sich in ih-
rem Vorkommen gegenseitig aus.
Wo l l a s t o n i t
CaSiO
3
; Kristallsystem: monoklin; Einfachkettensili-
kat.
Härte: 5; Dichte: 2,8-2,9 g/cm
3
;Farbe:weiß;Spalt-
barkeit: keine, Bruch splittrig, faserig; Glanz: Seiden-
glanz.
Verwandte Minerale: Amphibole; Pyroxene; Pyrox-
mangit (MnSiO
3
,braun)undRhodonit((Mn,Ca)-
SiO
3
, rosa) sind wie Wollastonit Pyroxenoide (s. u.).
Bestimmungsmerkmale: strahlige, reinweiße, nade-
lige Sonnen und Büschel, Paragenese mit Andradit
oderDiopsid;VorkommeninKontaktaureolen.
Wollastonit ist ein Pyroxenoid mit ähnlicher Kristall-
struktur wie die Pyroxene, wobei nur die Orientie-
rungmancherTetraederindenKetten(
1
Abschnitt
2.3.2) verändert ist (Abb. 1.24). Wollastonit kommt
in granulitfaziellen und kontaktmetamorphen Mar-
morenundKalksilikatenüberetwa400°Cvorund
wird als faseriges Industriemineral gewonnen. Hin-
sichtlich seiner Stabilität siehe
Abschnitt 3.8.3.
1.24
Strukturaufbau von Pyroxen (links, einfa-
che, alternierende Silikattetraederketten) und
Wollastonit (rechts, doppelt alternierend). Details
zum Bau von Silikaten siehe in Abschnitt 2.3.2.
Weiße, plattige Wollastonitkristalle mit grünem
Klinopyroxen. Willsborough, New York. BB 4 cm.