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Disthen (Kyanit), Sillimanit und
Andalusit
Al 2 SiO 5 ; Kristallsystem: Sillimanit und An-
dalusit: orthorhombisch, Disthen: triklin;
Inselsilikate.
Härte: Andalusit: 7,5, Sillimanit: 6,5, Dis-
then: in einer Richtung 4,5, in der anderen
Richtung 6,5 (Anisotropie der Härte, daher
der Name „Di-sthen“); Dichte: Sillimanit
undAndalus :3,2,Disthen:3,7g/cm 3 ;
Farbe: Andalusit: braun bis rosabraun, Sil-
limanit: farblos, weiß, Disthen: hell- bis
leuchtend blau („Kyanit“); Spaltbarkeit:
Sillimanit und Andalusit: nach einer Rich-
tung mitunter deutlich, Disthen: vollkom-
men plattig in einer Richtung, bisweilen
auch
blaue Latten; alle drei Aluminiumsilikate kommen
besonders häufig und gut ausgebildet in Quarzlinsen
vor, die in Al-reichen Metamorphiten liegen (hydro-
thermale Bildung).
Die drei Aluminiumsilikate sind häufige Minerale in
metamorphen Tonsteinen (Metapeliten) und dort
sehr charakteristisch für bestimmte Bedingungen
der Regionalmetamorphose, Andalusit und Sillima-
nit auch der Kontakt- und Disthen auch der Subduk-
tionszonenmetamorphose (Al-reiche Amphibolite
und Eklogite, 1 Abschnitt 3.8). Andalusit kommt
selten magmatisch in Al-reichen granitischen Gestei-
nen vor.
Staurolith
(Fe, Mg) 2 Al 9 Si 4 O 23 (OH);
Kristallsystem:
faserig;
Bruch
muschelig;
Glanz:
monoklin; Inselsilikat.
Härte: 7-7,5; Dichte: 3,7 g/cm 3 ;Farbe:rot-
bis
Glasglanz.
Varietäten: Fibrolith (feinnadelig filziger
Sillimanit);
schwarzbraun;
Spaltbarkeit:
keine,
Chiastolith
(Kreuzstein,
in
Bruch muschelig. Glanz: Glasglanz.
Verwandte Minerale: Disthen, Sillimanit,
Andalusit; andere Fe-Mg-Silikate.
Bestimmungsmerkmale: Paragenese mit
Granat und Disthen, Sillimanit oder Anda-
lusit, Biotit; braune, stängelige Kristall-
form; Durchkreuzungszwillinge; Verwach-
sungen mit Disthen. Verwechslung evtl.
mit Amphibolen (selten rotbraun und
kaum in Metapeliten) oder Turmalin (meist glän-
zend schwarz), Paragenese beachten!
Staurolith ist ein häufiges Mineral in amphibolitfazi-
ellen Metapeliten ( 1 Abschnitt 3.8.4) und zwischen
500 und 650 °C stabil. Seine Durchkreuzungszwil-
linge und seine Verwachsungen mit Disthen machen
ihn unverwechselbar.
Kreuzform verzwillingter Andalusit).
Ve r w a n d t e M i n e r a l e : Mu l l i t ( A l 6 Si 2 O 13 ,na-
delig wie Sillimanit, über ca. 1000 °C in
Kontaktmetamorphiten und Xenolithen
stabil, wichtiger Bestandteil von manchen
Keramiken, Porzellan); Titanit (CaTiSiO 5 ,
gelb,grünoderbraun,inMetamorphiten
und Magmatiten, flache, briefkuvertähnli-
che oder linsige Kristalle).
Bestimmungsmerkmale: Paragenese mit
anderen Al-reichen Silikaten, insbesondere Granat
und Staurolith, seltener Spinell und Cordierit; Far-
ben und Kristallform: Andalusit als blockige Säulen,
Sillimanit als feine weiße Nadeln (mit bloßem Auge
meist schwer zu erkennen), Disthen als auffällige
Säulige Andalusitkristalle bis 3 cm Größe in Glim-
merschiefer. Tirol.
3 cm großer Durchkreuzungszwilling von Stauro-
lithkristallen in Glimmerschiefer. Bretagne.
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