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Kasten 4.32 Gashydrate
Gashydrate und als deren wichtigster Vertre-
ter das Methanhydrat bestehen sozusagen
aus mit Gasen angereichertem Eis, wobei
dies mineralogisch nicht korrekt ist, da sie
nicht die Kristallstruktur von Eis haben. Es
handelt sich um bei Oberflächenbedingun-
gen gasförmige, bei tiefen Temperaturen
und leicht erhöhten Drucken (z.B. in Mee-
resbodensedimenten oder in Permafrostbö-
den, Abb. 4.163) aber feste und kristallisierte
setzt werden, in die Atmosphäre gelangen
und dort als starkes Treibhausgas wirken.
Man fürchtet, dass in Permafrostböden ge-
bundenes Methan durch die Klimaerwär-
mung freigesetzt werden und die Erwär-
mung noch verstärken kann.
Wasser-
moleküle
0
100
Methan
+
Wasser
Temperaturverlauf
im Wasser
200
Methan-
molekül
300
400
500
Methan-
hydrat
Methanhydrat-
Stabilitäts-Zone
4.164 Die Struktur des Methanhydrat-Mole-
küls. Nach Suess et al. (1999).
600
700
800
Meeresboden
900
Temperaturverlauf
im Sediment
1000
1100
0
4
8
12
16
20
Temperatur (°C)
4.163 Stabilitätsbedingungen für Methanhy-
drat. Nach Suess et al. (1999).
Gemische aus Gasen, wie Methan, und Was-
ser. Im Methanhydrat sitzt das Methan wie
in kleinen Käfigen, die durch das Wassereis
aufgebaut werden („Klathrat“, Abb. 4.164).
Wird das in der Tiefsee gebildete Methanhy-
drat an die Oberfläche geholt, schmilzt es. Es
kann dabei aber angezündet werden (Abb.
4.165). Das für ihre Bildung nötige Methan
entsteht bei anaeroben bakteriellen Prozes-
sen in Böden oder am Meeresgrund, kann
aber durch Druck- und/oder Temperaturän-
derungen aus dem Methanhydrat freige-
4.165 Frisch vom schlammigen Meeresgrund
geborgenes, weißes Gashydrat zersetzt sich an
der Erdoberfläche. Das dabei freigesetzte Me-
than kann leicht in Brand gesteckt werden, wie
hier zu sehen ist. Quelle: IFM-GEOMAR.
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