Geology Reference
In-Depth Information
0,284
heutiger Mantel
Jwaneng Kimberlit
4.143 Die Hf-Isotopen-
Entwicklung des Mantels in
der Erdgeschichte kann
durch die Untersuchung si-
cher datierter und unter-
schiedlich alter Zirkone re-
konstruiert werden. Man
beachte, dass die schwar-
zen Daten mit TIMS, die
grauen mit SIMS analysiert
wurden-SIMShatum
etwa eine Größenordnung
größere Fehler (siehe
Abschn. 2.5.7). Nach Kinny
et al. (1991).
0,283
Pacoima Canyon
Pegmatit
0,282
Sri Lanka Zirkon
0,281
Mantel-Entwicklungslinie
White Cloud
Gneis
Mt. Narryer
Anorthosit
0,280
Mt. Narryer
Quarzit
0,279
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
Alter (Ga)
Lu und Hf werden in verschiedenen geologi-
schen Prozessen und Reservoiren voneinander
fraktioniert, sodass zum Beispiel unterschiedli-
cheMantelreservoireimLaufederErdge-
schichte klar unterscheidbare Hf-Isotopen-Si-
gnaturen entwickelt haben (siehe Abschn.
4.8.4). Fraktionierungen treten z. B. im sedi-
mentären Zyklus auf. Hf reichert sich in Sedi-
menten im resistenten Zirkon an, Lu dagegen
in leicht verwitterbaren Schwermineralen wie
Monazit oder Apatit, die sich im Laufe des Se-
dimenttransportes zersetzen. Daher tritt in
Ozeansedimenten eine Fraktionierung zwi-
schen beiden Elementen auf: Hf wird in Sanden
angereichert, die typische 176 Lu/ 177 Hf-Werte um
0,0075 haben, während Lu sich in der Tonfrak-
tion mit Werten um durchschnittlich 0,027 fin-
det (Lu wird an Tonmineral-Oberflächen ad-
sorbiert),wobeiroteToneundManganknollen
Werte bis zu 0,08 erreichen. Turbidite zeigen
normalerweise Werte um 0,0075. Eine solche
Fraktionierung kann durch Subduktionspro-
zesse Rückwirkungen auf die Mantel-Hf-Isoto-
pie haben (Abb. 4.144 und Abschn. 4.8.4).
Wichtiger für die Fraktionierung von Lu und
Hf sind allerdings Schmelz- und metamorphe
Rekristallisationsprozesse, die Granat involvie-
ren, da Granat Lutetium gegenüber Hafnium
stark anreichert. So ist der Verteilungskoeffizi-
entzwischenGranatundKimberlitschmelze
für Lu etwa 60-mal so groß wie der für Hf. Das
bedeutet, dass bei partiellen Aufschmelzpro-
zessen von Peridotit im Granat-Stabilitätsfeld
(mit kleinen Schmelzgraden, bei denen Granat
in der Quelle zurückbleibt) ein Lu-angereicher-
tes Residuum zurückbleibt, dessen Hf-Isoto-
+30
MORB
+20
Tiefseeton
+10
OIB
0
-10
durchschnittl.
pelagisches
Sed.
ca. 2 %
Sediment
-20
-30
-40
-50
Turbidit
-60
-40
-30
-20
-10
0
+10
+20
ε Nd
4.144 e Nd -e Hf -Diagramm, das eine mögliche Erklä-
rung der isotopischen Zusammensetzung von
OIBs erläutert. Eine Mischung aus durchschnittli-
chen pelagischen Sedimenten und Turbiditen
(rote Linie) liegt genau auf dem von MORBs aus-
gehenden Trends der OIBs. Zumischung von etwa
2% solcher Sedimente zu den Mantel-Schmelzen
würde bereits die gesamte isotopische Variation
erklären, während Tiefseetone deutlich andere
Hf-Isotopien aufweisen. Nach Patchett et al.
(1984).
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