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87
Sr/ 86 Sr -Verhältnis eines Gesteins nicht be-
kannt ist und somit diese Datierung immer mit
der Isochronenmethode erfolgen muss, was
zwangsläufig die Genauigkeit herabsetzt, da ja
mehrere Datenpunkte mit ihren jeweiligen
Mess- und Alterationsfehlern eingehen. Häufig
werden dafür bei granitischen Gesteinen ein
Glimmer oder ein frischer Feldspat (wenn vor-
handen) im Verbund mit dem Gesamtgestein
verwendet (Abb. 4.125).
Die petrogenetische Bedeutung des Rb-Sr-Sys-
tems beruht auf dem unterschiedlichen geo-
chemischen Verhalten von Rb und Sr. Beides
sind zwar relativ seltene, inkompatible Ele-
mente, doch ist Rb deutlich inkompatibler als
Sr: D-Werte für Peridotit-Basaltschmelze sind
0,046 für Sr, aber nur 0,0006 für Rb. Folglich
wird Rb in Schmelzen deutlich stärker angerei-
chert als Sr, das dafür im Residuum gegenüber
Rb angereichert wird. Je kleiner die gebildete
Schmelzfraktion ist, desto stärker ist die Frak-
tionierung der beiden Elemente. Bei einem
Mantel-Rb/Sr-Verhältnis von etwa 0,05 bedeu-
tet dies, dass in einer 5 %-Partialschmelze ein
Rb/Sr-Verhältnis von 0,093 erreicht wird, im
Residuum dagegen nur noch ein Verhältnis von
0,0012 herrscht. Wenn das 87 Rb nach der Tren-
nung von Schmelze und Peridotit (die zu Be-
(a)
hohes Rb/Sr
Schmelzereignis
Apatit
niedriges Rb/Sr
Zeit
(b)
0,716
2. Schmelzereignis
vor 0,8 Ga
0,712
4.126 (a) Je nach dem
Rb/Sr-Verhältnis des Aus-
gangsminerals steigt das
87
Sr/ 86 Sr-Verhältnis im
Laufe der Zeit unter-
schiedlich stark an. (b)
Mehrfache partielle
Schmelzereignisse haben
immerwiederStei-
gungsänderungen der
87 Sr/ 86 Sr-Entwicklung zur
Folge. Gezeigt sind Ent-
wicklungslinien für die
partiellen Schmelzen,
die Gesamterde und den
residualen Mantel.
0,708
1. Schmelzereignis
vor 2 Ga
0,704
re sidualer Man tel
0,700
2,5
2
1,5
1
0,5
0
Zeit (Ga)
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