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wenn dies auch radioaktiv ist, im Endeffekt das
stabile Endglied der Zerfallskette im Gestein
an. Da immer gleichviele Töchter geboren wie
Mütter verbraucht werden, gilt:
N To c h t e r = N 0 Mutter - N Mutter (t).
Damit aber gilt:
N To c h t e r = N Mutter ·e l t - N Mutter = N Mutter ·(e l t -1).
Natürlich kann schon zu Beginn des radioakti-
ven Zerfalls eine gewisse Menge von Tochtera-
tomen N 0 To c ht e r im Gestein gewesen sein. Zieht
man dies in Betracht, so ergibt sich:
N To c h t e r = N 0 To c ht e r + N Mutter ·(e l t -1).
Nachtaufgelöst,erhältmandieGleichung,
nach der prinzipiell die gesamte Geochronolo-
gie funktioniert:
wobei y = N To c ht e r , a =(e l t -1), x = N Mutter und
b = N 0 To c h t e r (Abb. 4.119). Eine Gerade ist aber
durch zwei Punkte eindeutig definiert. Somit
kann man, wenn man zwei Punkte dieser Gera-
den kennt, die Steigung und den y -Achsenab-
schnitt berechnen bzw. ablesen, und genau das
sind unsere beiden Unbekannten! Dies ist der
Grund dafür, dass man immer dann mindes-
tens zwei verschiedene Minerale eines Gesteins
oder aber mindestens ein Mineral und das Ge-
samtgestein analysieren muss, wenn die An-
fangstochterkonzentration (meist Initialver-
hältnis genannt) eines Systems nicht bekannt
ist. Wichtig ist dabei, dass sich die Mutter-Nor-
mierungs-Verhältnisse der verschiedenen ana-
lysiertenProbenstarkunterscheiden,umeine
statistisch gute Ausgleichsgerade berechnen
zu können (durch nah beieinander liegende
Punkte wird die Geradensteigung nur unzurei-
chenddefiniert,s.Abb.4.120).Warumver-
schiedene Minerale verschiedene Isotopenver-
hältnisse haben (was ja die Grundlage für die
o N To c h t e r - N To c h t e r
i .
1
l In
0
t =
-1
N Mutter
Sowohl N Mutter (t) als auch N To c ht e r ( t )kannman
im Gestein messen, N 0 To c ht e r ist genauso wie t
unbekannt. Man hat also eine Gleichung mit
zwei Unbekannten. Dieses mathematisch zu-
nächst fatal erscheinende Problem lässt sich
aber sehr elegant lösen, nachdem man festge-
stellt hat, dass die obige Gleichung
N To c ht e r = N 0 To c h t e r + N Mutter ·(e l t -1)
nichtsanderesistalseineGeradengleichung
des Typs
(a)
y = a·x+b ,
initiales
Verhältnis
Mutterisotop/Normierungsisotop
a (Steigung der Geraden)
(b)
???
???
t = 0
b (initiales Verhältnis)
Mutterisotop/Normierungsisotop
x (Mutterisotop/Normierungsisotop)
4.120 Der Unterschied zwischen einer gut defi-
nierten Isochrone in (a) und einer schlecht defi-
nierten in (b) ist hier sehr augenfällig.
4.119 Graphische Erklärung der im Text be-
schriebenen Isochronenmethode.
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