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leichtes Wasser ins Meer führen, das sich dort
überwiegend mit dem ozeanischen Oberflä-
chenwasser, zunächst aber nicht mit dem höher
salinaren Tiefenwasser mischt. Daher gibt es
räumlich begrenzte Korrelationen zwischen
der Sauerstoffisotopie von Oberflächenwasser
und der Salinität, für den Nordatlantik gilt z. B.
d 18 O = - 21,2 + 0,61 · (Salinität in ‰)
d D = a d 18 O+ b ,
wobei die Konstanten a und b von den präzisen
Bedingungen der Verdampfung abhängen und
typischerweise a ˚ 8und b =5-10 ist. Die
„präzisen Bedingungen“ sind Temperatur und
Luftfeuchtigkeit, die den Anteil an Gleichge-
wichts- und an kinetischer Fraktionierung
steuern. Am Mittelmeer ist die MWL beispiels-
weise anders als in Mitteleuropa (Kasten 4.19).
Zusätzlich zeigen sich starke Korrelationen der
Sauerstoff- und Wasserstoffisotopie mit der
Jahresdurchschnittstemperatur der Region, in
der das Wasser gesammelt wird, und damit
auch mit der geographischen Breite. In niedri-
gen Breiten, also in den Tropen, wo auch der
Niederschlag am größten ist, haben Oberflä-
chenwässer die schwerste Sauerstoff- und Was-
serstoff-Isotopie, während in hohen Breiten, in
den Polregionen, niedrige Isotopenwerte ge-
fundenwerden(Abb.4.78).Schließlichgibtes
im ozeanischen Oberflächenwasser auch noch
eine Abhängigkeit der Isotopenwerte von der
Salinität des Meerwassers, die dadurch zu-
stande kommt, dass Flüsse niedrig-salinares
und
(Abb. 4.79).
Die Korrelation zwischen O- und H-Isotopen
ist eine Folge von kinetischer und Gleichge-
wichtsfraktionierung, die für Wasserstoff auf-
grund des größeren Masseunterschieds viel
stärker ist. Überregional starke Abweichungen
von der meteorischen Wasserlinie entstehen le-
diglich in Wässern eindampfender Randbe-
cken und in einigen Seen mit extremer Ver-
dampfungsrate, lokal kann bereits ein Bagger-
seeineinemtrockenenSommerAbweichun-
genzeigen,wenneinhoherAnteilseines„ehe-
mals meteorischen“ Wassers verdunstet ist.
WiekommtesnunüberhauptzurEntstehung
der meteorischen Wasserlinie? Die Grundlage
dafür ist der atmosphärische Wasserkreislauf
(Abb. 4.80) und die Temperaturabhängigkeit
damit
weniger
dichtes
und
isotopisch
0
-20
0 - 45° geogr. Breite
45 - 60° geogr. Breite
60 - 90° geogr. Breite
-40
Grönland
4.78 Die Sauerstoff-
isotopie von Oberflä-
chenwässern und die
Jahresdurchschnittstem-
peratur sind streng kor-
reliert. Nach Alley &
Cuffey (2001).
Antarktis
-60
-60
-40
-20
0
+20
Jahresdurchschnittstemperatur (°C)
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