Geology Reference
In-Depth Information
thermal und pegmatitisch gebildete Fluorite.
Dieses Diagramm beruht darauf, dass typi-
scherweise sowohl die absoluten REE-Konzen-
trationen (ausgedrückt durch Tb/Ca), als auch
die Steigungen der Muster von leichten zu
mittleren REE (ausgedrückt durch Tb/La) für
ein bestimmtes Bildungsmilieu charakteris-
tisch sind. Beides wird letztendlich durch Kom-
plex-Stab itäteninwässrigenLösungenbe-
stimmt, die aber bei Temperaturen über 25 °C
bisher nur ungenügend bekannt sind.
Durch Sorptionsprozesse und unterschiedliche
Komplex-Stabilitäten können sich auch die
Muster und nicht nur die Anomalien verän-
dern, wie es schon in Kasten 4.16 angedeutet
10 % Plagioklas Fraktionierung
30 % Plagioklas Fraktionierung
50 % Plagioklas Fraktionierung
10
1
ursprüngliche Schmelze
0,1
0,01
La Ce Pr Nd Sm Eu Gd Tb Dy Ho Er Tm Yb Lu
4.67 Der Effekt der Plagioklas-Fraktionierung
auf das REE-Muster einer hypothetischen
Schmelze chondritischer Zusammensetzung.
Fraktionierung, und pneumatolytisch-hydro-
thermalen Fluiden, die bei solchen Prozessen
entstehen, weshalb pegmatitische Fluorite häu-
fig die in Abb. 4.68a dargestellten Muster zeigen.
Für Fluorite wird gern ein Diagramm ange-
wendet, in dem Tb/Ca gegen Tb/La aufgetragen
ist (Abb. 4.68b). Es erlaubt eine grobe Eintei-
lung in sedimentär bzw. tief-temperiert, hydro-
(a)
1000
100
10
1
0,1
pegmatitischer Fluorit
0,01
La Ce Pr Nd Sm Eu Gd Tb Dy Ho Er Tm Yb Lu
4.68 (a) Typisches REE-Muster zweier pegmatiti-
scher Fluorite von Hornberg im Schwarzwald.
Nach Schwinn & Markl (2005). (b) Ein häufig ver-
wendetes Diagramm, um genetische Aussagen
aus REE-Mustern von Fluoriten abzuleiten, ist das
Tb/Ca gegen Tb/La-Diagramm, das pegmatitische,
hydrothermale und in tief-temperiertem, z.B. se-
dimentärem Milieu gebildete Fluorite zu unter-
scheiden hilft. Man beachte allerdings, dass die
Begrenzungslinien der Felder eine Eindeutigkeit
vortäuschen, die real nicht so zu interpretieren
ist! Dies wird besonders deutlich, wenn man die
Variationen innerhalb einer einzelnen Probe be-
trachtet (jede Punktgruppe einer Farbe ist eine
Probe). Nach Schönenberger et al. (2008). (c) Beim
Auflösen von hydrothermalen Fluoriten in Ober-
flächenwässern (z.B. Regenwasser) können in da-
raus gebildeten, jungen Fluoritkrusten Ce-Ano-
malien entstehen, wie hier an Proben aus dem
Schwarzwald (nach Schwinn & Markl, 2005) ge-
zeigt. Da das Cer unter solchen Bedingungen zum
Ce 4+ oxidiert werden kann und dieses stärker an
z.B. Tonminerale adsorbiert wird, entstehen Lö-
sungen und daraus kristallisierende Fluorite mit
negativer Ce-Anomalie.
(b)
10 -3
10 -4
10 -5
10 -6
10 -7
10 -8
10 -9
pegmatitisch
hydrothermal
tief-temperiert
0,01
0,1
1
10
100
Tb / La
(c)
10
junger, tieftemperierter Fluorit
1
0,1
0,01
hydrothermaler Fluorit
0,001
La Ce Pr Nd Sm Eu Gd Tb Dy Ho Er Tm Yb Lu
Search WWH ::




Custom Search