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Magmenkammer in der Schmelze erhalten
bleibt und wie viel vorher in Minerale eingebaut
wird. Solche Betrachtungen spielen aufgrund
ihrer Klimarelevanz eine große Rolle für Schwe-
fel- und Halogenverbindungen (Abb. 4.52).
Verteilungskoeffizienten zwischen Fluid und
Festphase sind besonders wichtig, um Lö-
sungs- und Fällungsreaktionen in tieftempe-
rierten oder hydrothermalen Fluiden zu verste-
hen. Wie Kasten 4.15 und 4.16 zeigen, können
dies z. B. für lagerstättengenetische, paläoozea-
nographische oder sedimentologische Frage-
stellungen wichtige Parameter sein.
Verteilungskoeffizienten werden klassischer-
weise nach zwei Methoden bestimmt: Entweder
misst man in natürlichen Proben die Gehalte
in zwei koexistierenden Phasen, oder man
macht Experimente. Schmelz-Festphasen-Ver-
Kasten 4.16 Zonierte Fluorite in hydrothermalen Erzgängen
Viele Fluorite aus hydrothermalen Erzgängen
oder Pegmatiten zeigen auffällige Zonierun-
gen (Abb. 4.54), die auf den unterschiedli-
chen Einbau von Spurenelementen und ins-
besondere von REE zurückgehen. Misst man
die Konzentrationen solcher Spurenelemente
ortsaufgelöst entlang eines Profils senkrecht
zu den Zonen (Abb. 4.54) mittels LA-ICP-MS
(Abschn. 2.5.7), so zeigt sich in manchen Fluo-
riten ein stetig ansteigender Trend vom Kern
zum Rand. Da der Verteilungskoeffizient D REE
zwischen Fluorit und Fluid kleiner 1 ist, rei-
chern sich die REE im Restfluid an und später
gebildete Fluoritzonen enthalten damit
ebenfalls höhere REE-Gehalte. Die Untersu-
chung solcher Zonierungsmuster erlaubt also
Rückschlüsse darauf, ob sie in einem geschlos-
senen System gebildet wurden oder nicht,
und man sieht sehr deutlich, wenn ein erneu-
ter Fluidpuls mit anderer Spurenelementzu-
sammensetzung die Kristallzusammenset-
zung verändert.
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La Ce Pr Nd Sm Eu Gd Tb Dy Ho Er Tm Yb Lu
4.54 Typische, auf
PAAS normierte
SEE-Muster von
unterschiedlich zo-
nierten hydrother-
malen Fluoriten
aus dem Schwarz-
wald. Rechts sind
Kathodolumines-
zenz-Bilder der
mittels LA-ICP-MS
untersuchten Kris-
talle abgebildet.
Nach Schwinn &
Markl (2005).
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