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zentrationen bzw. -Verhältnisse von Ge-
samtgesteinsanalysen magmatischer Ge-
steine hineingeplottet werden und die dann
zumindest Hinweise auf ihre tektonische
Herkunft geben. Die wichtigsten sind in
Abb. 4.49 wiedergegeben. Es sei allerdings
an dieser Stelle ein Wort der Vorsicht ange-
fügt: Die Tatsache, dass beispielsweise etwa
70% aller damals analysierter Ozeaninselba-
salte in das umrandete OIB-Feld fallen, heißt
automatisch auch, dass etwa 30% nicht in
dieses Feld fallen. Man sollte also mit der In-
terpretation solcher Diagramme und dem
unkritischen Übernehmen der Aussagen der
kleinen Feldchen sehr zurückhaltend sein.
Zusätzliche Komplikationen können da-
durch entstehen, dass sekundäre Alteration
ja auch einmal Spurenelement-Konzentrati-
onen und -Verhältnisse verändern kann,
und dass manche Gesteine, insbesondere
granitische Magmen, ja älteres Material „re-
cyceln“. Dies schmälert die Brauchbarkeit
von Gesamtgesteinsanalysen sehr - insbe-
sondere, wenn man keine Kontrolldünn-
schliffe angefertigt hat, um Alterationsphä-
nomene zu erkennen und abzuschätzen.
Ähnliche Diskriminationsdiagramme wur-
den übrigens auch zur Unterscheidung von
Tonsteinen, Arkosen und Grauwacken aus
unterschiedlichen Ablagerungsmilieus er-
stellt. Ein Beispiel dafür ist in Abb. 4.50 ge-
zeigt.
sandige Grauwacken
sandige Arkosen
7
Grauwacken
Arkosen
4
tonige Grauwacken
Tonsteine
4.50 Chemisches Klassi-
fikationsdiagramm für
einige klastische Sedimente
nach Wimmenauer (1984).
1,5
K 2 O / Na 2 O (molar)
F X Mg
¥ Schmelze
Im Englischen gibt es weiterhin die Unterschei-
dung zwischen dem „ partition coefficient “, v on
demwirhierbislanggesprochenhaben,und
dem „ distribution coefficient ,wasbeidesim
Deutschen als Verteilungskoeffizient bezeich-
net(undinvielenenglischenPublikationenauch
herzhaft durcheinander geschmissen) wird. Der
K D ist der „ distribution coefficient “, d e r au c h f ü r
Elemente angewendet wird, die Henry's Gesetz
(Kasten 4.11) nicht mehr gehorchen, da sie nicht
nur in Spuren, sondern in höheren Konzentrati-
onen in einer Schmelze vorhanden sind. Für die
Verteilung von Eisen und Magnesium zwischen
Olivin und Schmelze gilt beispielsweise
X Fe
,
=
K Olivin-Schmelze
D Fe-Mg
X Fe ¥ Olivin
wobei X i der Molenbruch des Elements i ist, der
hier anstelle der eigentlich thermodynamisch
korrekten Aktivität eingesetzt wird. Der Wert
dieses Verteilungskoeffizienten ist für basalti-
sche Schmelzen relativ temperaturunabhängig
undliegtbeietwa0,3.Esisteindeutig,dasshier
die Fe-Mg-Verteilung zwischen Olivin und
Schmelze von der Schmelzzusammensetzung ab-
hängig ist. Auch das bei der Granat-Biotit-Ther-
mometrie wichtige Verhältnis von (Mg/Fe) Granat
F X Mg
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