Geology Reference
In-Depth Information
Erdzugewandte Seite
Erdabgewandte Seite
?
Flache Mondbeben
Anorthositische Kruste
Unterer Mantel
(Zone mit part. Schmelze)
ca. 587 km Radius.
Tiefe Mondbeben
560-km-Diskontinuität
Flüssiger äußerer Kern
ca. 350 km Radius
Mittlerer Mantel
?
Fester innerer Kern
ca. 160 km Radius
Oberer Mantel
4.41 Der innere Aufbau des Mondes und die Lage von Erdbebenzentren nach Wieczorek et al. (2006).
400 und 1400 km Tiefe) aus nicht verarmten,
„primordialen“ Fe-reichen Olivin-Pyroxeniten,
während im oberen Bereich bis 100 km Tiefe
Olivinkumulate und zwischen 100 und 400 km
dunitische Restite dominieren.
Diese Rückschlüsse zieht man wiederum aus ei-
ner Kombination von geophysikalischen Daten
und den an der Mondoberfläche beobachteten
Gesteinen. Letztere kennt man aus Mondmeteo-
riten (vergleiche Abschn. 4.4.5.1) und von den
bemannten Mondmissionen der 1960er und
70er Jahre, von denen insgesamt über 380 kg
Mondgesteine auf die Erde mitgebracht wurden.
Auf der der Erde zugewandten Seite der Mond-
oberfläche gibt es zwei prinzipielle Gesteinsty-
pen, nämlich Regolithe und Basalte .Diesesind
es, die man mit bloßem Auge beim Blick zum
Mond unterscheiden kann: Die Regolithe bil-
den helle, kraterübersäte und reliefierte Hoch-
länder , die Basalte dunkle, flache, kraterarme
bis -freie „Maria“ (auf der ersten Silbe be-
tont!), was dem Plural von mare , dem lateini-
schen Wort für Meer, entspricht. Die Maria
sind meist rundlich ausgebildet und stellen ba-
saltgefüllte Impaktkrater dar (Abb. 4.40).
Regolithe sind durch Impaktereignisse er-
zeugte und mit Staub verkittete, schuttartige
Brekzien(Abb.4.40),dieaufdemMondbiszu
25 km mächtig sind. Sie bestehen aus Bruchstü-
ckendervierprinzipiellenGesteinederHoch-
länder (Abb. 4.42):
- Anorthosite bis anorthositische Gabbros
(siehe auch Abschn. 3.9.4) mit calcischen Pla-
gioklas-Zusammensetzungen überwiegend
zwischen An 94 und An 99 sowie Mg/(Mg+Fe)-
Verhältnissen im Gesamtgestein von 0,4-0,75;
- Mafische, Mg-reiche Norite, Gabbronorite,
Gabbros und Troktolithe mit Mg/(Mg+Fe)-
Verhältnissen von 0,7-0,9 und deutlich al-
bitreicheren Plagioklasen;
- Alkalireiche Anorthosite und Gabbronorite
sowie extrem selten Granite und Rhyolithe
mit generell sehr niedrigem Mg/(Mg+Fe)-
Verhältnis und noch Na-reicheren Plagiokla-
sen, die bis zu An 58 reichen;
- Spezielle, in den Maria nicht gefundene Ty-
pen von Basalten, die aufgrund ihrer erhöh-
ten Gehalte an K , Seltenen Erden ( REE )und
P hosphor KREEP-Basalte genannt werden.
Sie sind außerdem angereichert an Zr, Ba und
U, also inkompatiblen Elementen. Die
KREEP-Basalte werden als an inkompatiblen
Elementen extrem angereicherte Restschmel-
zen nach der Kristallisation der Olivin-Pyro-
xen-Plagioklas-Gesteine interpretiert.
Die Anorthosite sind eher im oberen Bereich
derKrustezufinden,dieNoriteundanderen
Gesteine tendenziell eher im unteren.
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