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Tabelle 4.8 Abschätzungen der Durchschnittszusammensetzung (Haupt- und Spurenelemente) der
verschiedenen Teile der Erdkruste nach verschiedenen Autoren (Fortsetzung).
Obere Kruste Mittlere Kruste Untere Kruste
Gesamtkruste
PAAS = Post
Archaean Australian
Shale
(Taylor & McLennan, 1985)
(Rudnick & Gao, 2004)
in ? g/g
Au
0,0015
0,00066
0,0016
0,0013
-
Hg
0,05
0,01
0,01
0,03
-
Ti
0,9
0,27
0,32
0,5
-
Pb
17
15,2
4
11
23,16
Bi
0,16
0,17
0,2
0,18
0,34
Th
10,5
6,5
1,2
5,6
16,34
U
2,7
1,3
0,2
1,3
2,86
Die krustalen Gesamtzusammensetzungen ma-
chen außerdem sofort deutlich, dass Silikate
und insbesondere Feldspäte die dominieren-
den Minerale der Erdkruste sind - über
50Vol.-%derKrustebestehenausFeldspäten!
Es sei hier am Rande erwähnt, dass die „ post-
Archaean Australian shales “(PAAS)häufigals
Annäherung an kontinentale Krustenzusam-
mensetzung verwendet werden. Diese PAAS
sind australische Tonsteine aus post-archai-
schen Gebieten, die aus riesigen kontinentalen
Einzugsbereichen stammen und deren Zusam-
mensetzung mitteln. Post-archaisch ist deshalb
wichtig, da es im Archaikum aufgrund des hö-
heren Wärmeflusses noch einige Besonderhei-
ten wie z. B. Komatiite, spezielle Granitoide
(„TTG-Gesteine“ der Tonalit-Trondhjemit-Gra-
nodiorit-Assoziation) oder Hoch-Ca-Anortho-
site gab, die heute nicht mehr beobachtet wer-
den, die aber einen Einfluss auf die Krustenzu-
sammensetzung hatten.
Eine weitere interessante Beobachtung ergibt
sich, wenn man die Gewichtsprozente in Vo l u -
menprozente umrechnet (Tabelle 4.7). Dann
nämlichbestehtdieKrustezuüber93%aus
Sauerstoff! Im Endeffekt wandeln wir also auf
einem offenbar sehr stabilen Sauerstoffgerüst
(man bedenke, was für Mühe es bereitet, eine
frische Gesteinsprobe aus einem Fels herauszu-
schlagen!), in das die kleinen Kationen einge-
bettet sind.
4.5.4 Die Zusammensetzung der
Ozeane und der Atmosphäre
Auch Ozeane und die Atmosphäre gehören zu
einer Betrachtung der großen geochemischen
ReservoirederErdehinzu,obwohlsiekeine
Minerale und Gesteine sind, zumal sie ja zu-
mindest mit der Erdkruste ständig interagieren
und über den Vulkanismus Beiträge aus dem
Mantel erhalten (Abb. 4.29). Insofern ist eine
kurze Betrachtung wichtig, wenn man z. B. Ge-
steinsverwitterung oder Ozeanbodenmetamor-
phose im Detail verstehen will.
Zunächst muss man sich vergegenwärtigen,
dass das Vorhandensein von flüssigem Wasser
etwas für Himmelskörper durchaus besonderes
ist. Obwohl es deutliche Belege dafür gibt, dass
es wohl auch auf dem Mars flüssiges Wasser zu-
mindest gab, scheint H 2 OaufanderenPlaneten
und ihren Monden eher als Eis oder als Wasser-
dampf vorzuliegen. Dass die Erdoberfläche ge-
nau im für Wasser und damit für die Entste-
hung von Leben „richtigen“ Temperaturinter-
vall liegt, verdankt sie einer Kombination von
Treibhauseffekt , der es nicht zu kühl werden
lässt, und Gesteinsverwitterung , die - wie in
Abschnitt 3.10.2.3 gezeigt wurde - als globaler
„Thermostat“ wirkt.
Es besteht auch heute noch eine gewisse Un-
klarheit, welches der großen Reservoire wie
viel Wasser beinhaltet. Hier einfach einige Fak-
ten nach derzeitiger Wissenslage: 71 % der Erd-
oberfläche sind von Ozeanen bedeckt („Blauer
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