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wohl der obere Mantel eigentlich längst entgast
sein müsste, weshalb diese nur aus nicht ent-
gasten unteren Mantelbereichen kommen kön-
nen.
-AuchandereinkompatibleSpurenelemente
sind in OIBs weniger stark verarmt als in
MORBs, was ebenfalls für das Vorhanden-
sein zweier unterschiedlicher Reservoire im
Mantel spricht. Die weniger verarmte Quelle
vonBasaltenwirdgernals„Plume-Quelle“
bezeichnet.
Hinzu kommt das petrologische Argument,
dass die verschiedenen Phasenübergänge des
Olivins (siehe Kasten 3.6) den Erdmantel dich-
temäßig stratifizieren und damit den Material-
austausch über den gesamten Erdmantel hin-
weg verhindern sollten. Letzterem steht aller-
dings entgegen, dass neuere seismisch-tomo-
graphische Arbeiten eindeutig belegen, dass in
manchenFällensubduzierteOzeankrustebis
an
ozeanische Kruste
kontinentale Kruste
verarmter Mantel
verarmter Mantel
primitiver Mantel
die
Kern-Mantel-Grenze
absinken
kann
(Abb. 4.26).
Nachdem über Jahrzehnte hinweg verschiedene
Mantelmodelle vorgeschlagen worden sind
(Abb. 4.27), versucht man derzeit, die unter-
schiedlichen Beobachtungen alle unter einen
Hut zu bringen, denn alle haben offensichtlich
angereicherter
OIB Mantel
Tiefseegraben
primitiver Mantel
Zentralamerika
verarmter Mantel
SW
NO
440 km
660 km
Kern-Mantel-
Grenze
angereicherter Mantel
primitiver Mantel
-0,5%
P-Wellen Anomalie
0%
+0,5%
4.27 Die verschiedenen Modelle für den Aufbau
des Erdmantels nach Albar ede & van der Hilst
(1999).
4.26 Seismische Tomographie einer von der Erd-
oberfläche (Subduktionszone) bis an die Kern-
Mantel-Grenze abtauchenden Lithosphären-
platte. Aus van der Hilst et al. (1997).
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