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sche Werte. Dies ist auf Messunsicherheiten bei
denz.T.extremgeringenGehaltenundkleinen
Probenmengen sowie auf unterschiedliche
Analysemethoden zurückzuführen. Bei den
Selten-Erd-Elementen gibt es beispielsweise
durchaus Diskrepanzen im 20 Relativ- %-Be-
reich (siehe Tabelle 4.3).
Die anderen Chondrittypen sind sukzessive
reicher an Hochtemperatur-Mineralen, sodass
die CM- und CR-Chondrite (nach den Fundor-
ten Mighei, Ukraine und Renazzo, Italien)
überwiegend als Typ 2 vorliegen, CO- und CV-
Chondrite (Ornans, Frankreich und Vigarano,
Italien) überwiegend als Typ 3 und CK-Chon-
drite (Karoona, Australien) als Typ 4-6. Wis-
senschaftlich bedeutsame kohlige Chondrite
sind der CI-Chondrit Orgueil, der 1864 gefallen
ist und das meiste Material dieser Untergruppe
für Analysen lieferte, der CM2-Chondrit Mur-
chison, in dem man über 70 extraterrestrische
Aminosäuren und, wie oben erwähnt, einen
Zoo anderer organischer Moleküle gefunden
hat, sowie der CV3-Chondrit Allende, der 1969
in Mexiko gefallen ist und in dessen Bruchstü-
cken, insgesamt mehr als 2 Tonnen, erstmals
die in Abschn. 4. 3 genannten CAIs entdeckt
worden sind (Abb. 4.8).
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass
auchdieErdedurchdieAkkretionchondriti-
schen Materials entstanden ist. Interessant ist,
dass die Konzentration lithophiler Elemente (s.
Abschn. 4.6.1) in einem bestimmten Chondrit-
typ,denCV3-Chondriten(Abb.4.8),unddie
Zusammensetzung des Erdmantels so viele Pa-
rallelen aufweisen, dass angenommen wird, die
Erde könnte annähernd CV3-chondritische Zu-
sammensetzung haben (Tabelle 4.4).
Achondrite
Achondrite bestehen wie Basalte überwiegend
aus Olivin, Pyroxenen und Plagioklas und ent-
halten als Nebengemengteile Troilit, Chromit,
Phosphate und Quarz oder Tridymit. Wie der
Name schon sagt, enthalten sie keine Chondren
und sind auf differenzierten Mutterkörpern
durch Kristallisation aus silikatischen Magmen
entstanden. Sie sind deutlich seltener als Chon-
drite. Meist sind Achondrite durch Impakte-
reignisse auf ihrem Mutterkörper zerbrochen
und liegen als geschockte Brekzien vor. Da sie
irdischen Gesteinen sehr ähnlich sehen, sind
Funde aus der Zeit vor den neuen Wüsten- und
Antarktis-Funden gegenüber Fällen sehr viel
seltener. Unterschieden werden Achondrite
vom Mond, vom Mars und von Asteroiden.
Die Mond-Achondrite („Lunaite“) unterschei-
densichinTexturundGeochemiedeutlichvon
allen anderen Achondriten und lassen sich auf-
grund ihrer Texturen und ihrer Isotopie ein-
deutig dem Mond zuweisen. Sie wurden erst
Tabelle 4.3 Selten-Erd-Element-Gehalte (in mg/g) in CI-Chondriten nach verschiedenen Autoren
Boynton
(1984)
Anders &
Grevesse (1989)
Palme & Beer
(1993)
McDonough &
Sun (1995)
Palme & O'Neill
(2003)
in mg/g
La
0,3100
0,2347
0,245
0,237
0,245
Ce
0,8080
0,6032
0,638
0,613
0,638
Pr
0,1220
0,0891
0,0964
0,0928
0,0964
Nd
0,6000
0,4524
0,474
0,457
0,474
Sm
0,1950
0,1471
0,154
0,148
0,154
Eu
0,0735
0,0560
0,0580
0,0563
0,058
Gd
0,2590
0,1966
0,204
0,199
0,204
Tb
0,0474
0,0363
0,0375
0,0361
0,0375
Dy
0,3220
0,2427
0,254
0,246
0,2540
Ho
0,7180
0,0556
0,0567
0,0546
0,0567
Er
0,2100
0,1589
0,166
0,160
0,166
Tm
0,0324
0,0242
0,0256
0,0247
0,0256
Yb
0,2090
0,1625
0,165
0,161
0,165
Lu
0,0322
0,0243
0,0254
0,0246
0,0254
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