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Tabelle 4.1 In Meteoriten gefundene Minerale (Fortsetzung)
Mineral
Formel
Vorkommen
Phosphate
Farringtonit
Mg 3 (PO 4 ) 2
Pal
Panethit
(Ca,Na) 2 (Mg,Fe) 2 (PO 4 ) 2
Fe
Stanfieldit
Ca 4 (Mg,Fe) 5 (PO 4 ) 6
Pal,Mes
Silikate
Quarz
SiO 2
Ach, ECh
Cristobalit
SiO 2
ECh
Tridymit
SiO 2
Ach, ECh, Mes
Ringwoodit
(Mg,Fe) 2 SiO 4
Ch: in Schockadern
Melilith
Ca 2 (Al,Mg)(Si,Al) 2 O 7
kCh: CAI
Nephelin
KNa 3 (AlSiO 4 ) 4
kCh: CAI
Sodalith
Na 8 (AlSiO 4 ) 6 Cl 2
kCh: CAI
Abkürzungen: Ch = Chondrite, Ach = Achondrite, kCh = kohlige Chondrite, ECh = Enstatit-Chondrite,
CAI = Ca-Al-reiche Einschlüsse , Pal = Pallasite, Mes = Mesosiderite, Fe = Eisenmeteorite. Abkürzung in
Klammern: in dieser Klasse selten
thopyroxen
der
Zusammensetzung
Fs 12-30 ,
Die kohligen Chondrite schließlich sind von
größerer geochemischer Bedeutung und sollen
daher hier detaillierter besprochen werden. Es
sind generell Chondrite mit hohen Gehalten
an Wasser und organischem Kohlenstoff, die
bisaufdieCK-Chondrite(sieheunten)nurin
den Gefügetypen 1-3 vorkommen. Sie sind
schwarz, bröselig und erinnern an Kohlestücke,
was ihnen ihren Namen eintrug. Kohlige Chon-
drite enthalten komplexe organische Moleküle
wie Aminosäuren und polyzyklische aromati-
sche Kohlenwasserstoffe sowie im Falle des
Meteoriten Murchison sogar Fulleren und Di-
aminosäuren . Insbesondere letztere könnten
eine wichtige Rolle in präbiotischen chemi-
schen Reaktionen gespielt haben, die letztend-
lichzurEntstehungvonRNAundDNAführ-
ten. Diese Entdeckung könnte somit darauf
hindeuten, dass wichtige Bausteine des Lebens
durch Meteorite auf die Erde gelangt sein
könnten.
Die nur in sieben Exemplaren (fünf Fälle, zwei
Funde, einer davon unglaublicherweise auf
dem Mond während der Apollo-12-Mission!)
bekannte Unterart der kohligen C1-Chondrite,
die CI-Chondrite (nach dem Fundort Ivuna in
Tansania), haben die höchste Konzentration
von präsolaren Körnern und die höchsten Vo-
latilgehalte. Zwischen 17 und 22 Gew.-% Was-
sersindinFormvonHydrosilikatenwieMont-
also Bronzit (s. Abb. 2.26) enthalten.
- L-Chondrite oder Olivin-Hypersthen-Chon-
drite bestehen bei 20-24 Gew.-% Gesamtei-
sen aus 4-9 Mod.-% metallischem Eisen, Oli-
vin (Fa 21-25 )undOrthopyroxen(Fs 30-50 ).
- LL-Chondrite, so genannte Amphoterite,
enthalten nur 19-22 Gew.-% Gesamteisen
und nur 0,3-3 Mod.-% Eisenmetall, sowie
Olivin der Zusammensetzung Fa 26-32 .
Es ist offenbar, dass der Grad der Reduziertheit
von H über L zu LL-Chondriten abnimmt.
Die relativ seltenen Enstatitchondrite (E-Chon-
drite) sind die reduziertesten aller Chondrite
und bestehen großenteils aus absolut reinem
Enstatit (En 100 )mitwenigOlivin( G Fo 99 )und
etwa 5 % Plagioklas. Praktisch das gesamte Ei-
senliegtinFormvonMetalloderSulfidenvor,
und selbst Metalle wie Mg, Mn, Cr oder Ti bil-
deninihnenSulfid-oderNitridphasen.Der
letzte deutsche Meteoritenfall nahe beim
Schloss Neuschwanstein im April 2002 war ein
solcher Enstatitchondrit.
Rumuruti-Chondrite sind extrem selten, nur 16
Stücke sind bislang bekannt. Meteorite dieser
Klasse sind sehr oxidiert, was dazu führt, dass
sie bei 24-25 Gew.-% Gesamteisen fast kein Ei-
senmetall enthalten. Sie bestehen überwiegend
(um70Mod -%)ause sen eichemO ivin
(Fa 38-41 ).
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