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Grund dafür ist ein niedriger Neutronenein-
fangwirkungsquerschnitt, da Neutronen ähn-
lich wie Elektronen durch Orbitalmodelle be-
schriebenwerdenkönnenunddieerwähnten
Neutronenkonfigurationen besonders hoch
symmetrisch sind. Aus ähnlichen Gründen der
Neutronenorbitalsymmetrie sind auch Isotope
mit geraden Neutronenzahlen häufiger als un-
gerade, da sie niedrigere Neutroneneinfangwir-
kungsquerschnitte haben. Schließlich ist dies
auch der Grund dafür, dass Isotope (und damit
auch Elemente) gerader Ordnungszahl häufiger
sind als solche ungerader Ordnungszahl (Abb.
4.2). Dies wird als Oddo-Harkins-Regel be-
zeichnet. Dabei spielt auch eine Rolle, zumin-
dest für die leichteren Elemente, dass Fusions-
reaktionen mit 4 He natürlich nur geradzahlige
Kernladungszahlen hervorbringen. Zusam-
menfassend kann man also festhalten, dass Nu-
klide gerader Ordnungs- und Neutronenzahl
stabiler sind als Nuklide ungerader Ordnungs-
und Neutronenzahl.
(a)
1 μm
(b)
4.3 Die Entstehung und frühe
Entwicklung der Planeten
Nach der Explosion einer Supernova liegt Ma-
terie als im interstellaren Raum verteiltes Gas
vor. Dort und in den äußeren Bereichen von
„Roten Riesen“-Sternen entstehen bei der Ab-
kühlungkleineKörnerfesterMaterie,diein
später gebildete Himmelskörper eingebaut
werden können. So wurden in manchen Meteo-
riten „ präsolare “, d . h . vo r d e r E nt s t e hu n g u n -
serer Sonne entstandene, maximal 1 Mikrome-
ter große Körner von Diamant, Graphit, Ko-
rund, Spinell, Siliziumcarbid, Siliziumnitrid,
Titan-, Zirkonium- und Molybdäncarbid, Eisen
und Eisen-Nickel-Legierung sowie Olivin nach-
gewiesen (Abb. 4.5). Sie zeigen exotische Isoto-
penverhältnisse (z. B. von N und Xe), die nicht
dem entsprechen, was wir in unserem Sonnen-
system finden und erwarten können (Abb. 4.6).
So können anhand von Isotopenmessungen an
1 μm
4.5 Präsolares, also vor der Entstehung unserer
Sonne bereits existentes Material. REM-Aufnah-
men präsolarer Körner von (a) Siliziumcarbid und
(b) Graphit. Nach Zinner (2003).
präsolaren Mineralen Modelle der Nukleosyn-
theseinSupernovaeundinderUmgebungvon
„Roten Riesen“ überprüft werden. Seit Neues-
tem übrigens ist bekannt, dass eine besondere
SorteaufderErdegefundenerundbismehrere
cm großer Diamanten, die „Carbonados“,
ebenfalls interstellaren Ursprungs ist (Kasten
4.4).
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