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quo- (Fe(H 2 O) 6 2+ )undverschiedenen Chloro-
Komplexen . Bei Vorhandensein von größeren
Mengen Schwefel (z. B. aus dem Abbau organi-
scher Substanz), Kalium oder Karbonat fallen
dann bei Übersättigung Pyrit, Jarosit oder Si-
derit aus (Abb. 3.178), ansonsten bisweilen
Magnetit oder ein Fe-reicher Chlorit, der Cha-
mosit. Die Stabilitätsdiagramme der Abbildung
3.178 zeigen die Abhängigkeit der jeweilig kris-
tallisierenden Mineralspezies von den wich-
tigsten Zusammensetzungs-, pH- und Redox-
Variablen sowie die Eh-pH-Bedingungen für
eine Reihe wichtiger Oberflächenwässer. Das
chemische Redoxpotential Eh ist hierbei, wie in
Kapitel 3.5.5 erläutert, ein Maß für den Redox-
zustand eines Fluides oder einer Paragenese.
nung und auf extrem aride Gebiete beschränkt.
Eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung haben
terrestrische Spezialfälle, wo Nitrate (in der
chilenischen Atacama-Wüste) und Borate (in
Kalifornien und der Türkei) zur Abscheidung
gelangten. Insbesondere letztere decken bis zu
90 % des weltweiten Bor-Bedarfs. Ihre Entste-
hung wird mit Bor-reichen vulkanischen Ther-
men in lakustrinem Milieu in Verbindung ge-
bracht.
Marine Evaporite leiten ihre Bildung von der
Eindampfung des Meerwassers ab. Das Meer-
wasser enthält durchschnitlich etwa 3,5 % ge-
löste Salze, wobei das Steinsalz (NaCl) die
überwiegende Menge ausmacht (Kapitel 4.5.4,
Tabelle4.9).DiewichtigstenKationensindne-
ben Natrium das Kalium, Magnesium und Cal-
cium, während an Anionen neben Chlorid
noch Sulfat, Hydrogencarbonat und Bromid zu
erwähnen sind. Aus Meerwasser selbst fällt zu-
nächst einmal kein Salz aus, da die Löslich-
keitsprodukte aller Salzminerale in normalem
Meerwasser bei weitem unterschritten sind.
Erst wenn das Meerwasser auf etwa 1/3 seiner
Ursprungsmenge eingedampft und dadurch
aufkonzentriertwird,beginntGipsauszufallen.
SolcheFällesindzwarbesondersundunge-
wöhnlich, kommen jedoch in geologischen
Zeiträumen trotzdem relativ regelmäßig vor.
Voraussetzung für die Bildung von mächtigen
Salzablagerungen ist die Abschnürung eines
Randmeeres oder Meeresbeckens vom offenen
Ozean. In diesem Randmeer verdampft Meer-
wasserundwirdimmerwiederdurchnach-
strömendes Meerwasser aufgefüllt, wobei je-
doch die an Salzen angereicherte Verdamp-
fungslösung nicht ins Meer zurückströmen
kann. Dies wird durch untermeerische Schwel-
len oder „Barren“ bewirkt, weshalb diese The-
orie der Salzbildung auch Ochsenius'sche Bar-
rentheorie heißt (Ochsenius war ein deutscher
Forscher, der sie anhand seiner Beobachtungen
am Kaspischen Meer entwickelte). Die unter-
meerischen Barren halten die salzreichere und
daher dichtere, nach unten gesunkene Salz-
lösung im Randbecken zurück, während salz-
ärmeres, weniger dichtes Meerwasser leicht
3.10.3.5 Evaporite
Nachdem wir im vorigen Kapitel die Fluidzu-
sammensetzungeninsedimentärenGesteinen
bei ihrer Diagenese erörtert haben, soll in ei-
nem letzten Kapitel noch einmal ein Schritt zu-
rück zur eigentlichen Sedimentation gemacht
werden. Während bei biogenen und klasti-
schenSedimenteninsbesonderephysikalische
Vorgänge die Art der entstehenden Gesteine
bestimmen, spielen diese bei chemischen Sedi-
menten gar keine Rolle. Wiederum, wie im vo-
rigen Kapitel, müssen wir hier die Löslichkeit
vonMineraleninWassernäherbetrachten,um
die Bildung von Evaporiten zu verstehen.
Evaporite sind chemisch ungewöhnliche, mine-
ralogisch interessante (Tabelle 3.5) und auf-
grund ihres Gips-, Kalisalz- und Steinsalzge-
haltes wirtschaftlich enorm bedeutende Ge-
steine. Man unterscheidet terrestrische ,also
auf dem Festland in Salzsümpfen, Salzpfannen,
Salzseen und versalzenen Böden gebildete Eva-
porite von den marinen Evaporiten .Obwohl
interessant, sind die terrestrischen Vorkom-
men, die sich insbesondere bei der Eindamp-
fung von Seen (Lake Natron in Kenia, Kaspi-
sches Meer, Aralsee) und bei der kapillaren
Austrocknung von Böden bilden, gegenüber
den marin gebildeten von kleinerer Ausdeh-
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