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3.148 Der Ab-
bau massiv er-
höhter CO 2 -Kon-
zentrationen
durch das An-
springen des
„Verwitterungs-
Thermostaten“
(siehe Text)
würde etwa Hun-
derttausend
Jahre benötigen,
um wieder annä-
hernd ein vor-in-
dustrielles CO 2 -
Niveau einzustel-
len. Nach Kump
et al. (1999).
2000
Lösung in
den Ozeanen
1500
Lösung von
Meeresboden-Sedimenten
Verwitterung von
Karbonatgesteinen
1000
Silikat-Verwitterung
500
vor-industrielles Niveau
0
10 000
100 000
1 000 000
Jahre
3.10.3 Die Diagenese
3.10.3.1 Einleitung und Klassifikation
der Diagenese
Substanz und die Veränderung des Porenrau-
mes, insbesondere seine Schließung durch Zu-
sammenrücken der Körner und Ausfällung von
Mineralen aus dem Porenfluid, wohl die wich-
tigsten sind. Bezüglich der Tonmineralogie be-
ginnt die Umwandlung authigener Tonmine-
rale, insbesondere von Smektiten, zu Illit bei
etwa 70 °C in der Frühdiagenese. In der Katage-
nese rekristallisiert dieser Illit dann sukzessive
zu größeren Kristallen, was ein wichtiges Ther-
mometer darstellt (Kasten 3.30).
In Abb. 3.149 ist gezeigt, dass sich bei zuneh-
mender Temperatur- und Druckerhöhung wei-
tere wichtige Prozesse abspielen: die Freiset-
zung von Fluiden durch Kompaktion und
durch Entwässerungsreaktionen, sowie die Bil-
dung von Erdgas und Erdöl . Diese Prozesse
werdenunsindennächstenKapitelnbeschäfti-
gen.
Die Diagenese ist der Vorläufer der Metamor-
phose bei niedrigeren Temperaturen und setzt
im Prinzip in dem Moment ein, wo eine Sedi-
mentschicht unter einer nächsten Schicht be-
graben wird. Da die Diagenese in unterschied-
lichen Lithologien sehr unterschiedliche Wir-
kung hat, lässt sich die Grenze zwischen nied-
rig-gradiger Metamorphose und Diagenese
nicht wirklich scharf fassen; im allgemeinen
(aberohneabsoluteVerbindlichkeit)wirdbei
Temperaturen von unter 200 °C von Diagenese
gesprochen, darüber beginnt dann die Zeolith-
fazies der Metamorphose. Die Veränderungen
bis etwa 300 °C werden häufig auch in eine
Frühdiagenese (um 50 bis maximal 100 °C),
eine Spätdiagenese oder Katagenese (um 100
bis maximal 200 °C) und die Anchizone (bis
300 °C) eingeteilt, worauf die Grünschieferfa-
zies oder Epizone folgt.
Während der Diagenese treten verschiedene
charakteristische Prozesse auf, unter denen die
sukzessive Veränderung der Tonmineralogie,
der Abbau bzw. die Veränderung organischer
3.10.3.2 Das Schicksal des organischen
Kohlenstoffs in der Diagenese
Werden organische Bestandteile wie z. B. Pflan-
zen oder Tierkadaver in Sedimente eingebettet,
so unterliegen sie charakteristischen Verände-
rungen, die einerseits für die Temperaturab-
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