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Landgebieten in die Ozeane transportiert, da-
von allein 25 Gt durch Flüsse. Innerhalb der
Flüsse werden nur 5 Gt als Lösungsfracht trans-
portiert. Dies entspicht einem Verhältnis von
fester zu gelöster Fracht von etwa 4 zu 1. Abbil-
dung 3.129 zeigt, wie groß die in die Ozeane
gelieferten Schwebstofffrachten an einzelnen
Flussläufen tatsächlich sind - im Einklang mit
unserer Intuition sind es ganz offensichtlich
die tektonisch aktiven Gebiete, die mit Abstand
die größten Erosionsraten haben. Interessan-
terweiseistesnichtdieTopographieallein,
sonderndasZusammenwirkenvonTopogra-
phie, Klima und Tektonik, was die Erosionsra-
ten kontrolliert.
Im Zuge der chemischen Verwitterung reagiert
ein Gestein mit Wasser, verschiedenen natürli-
chen Säuren (z. B. Kohlensäure oder schweflige
Säure,diedurchdieinderLuftenthaltenen
Gase CO 2 und SO 2 gebildet werden) sowie na-
türlich mit Luftsauerstoff. Werden durch biolo-
gische Aktivität im oder auf dem Boden zusätz-
lich z. B. organische Säuren (wie Huminsäuren
in Mooren) gebildet, so nimmt die Verwitte-
rungsrate ebenso zu, wie wenn die Temperatur
ansteigt. Die Verwitterungsrate nimmt eben-
falls zu, wenn die physikalische Erosionsrate
hoch ist (Abb. 3.130), da dann die vadose (was-
sergesättigte) Zone , in der die meiste Verwitte-
rung geschieht, sukzessive aufgebrochen wird
und mehr angreifbare Mineraloberfläche ent-
steht. Entsprechend ist dann die chemische
Verwitterungsrate auch direkt proportional zur
InfiltrationsratevonWasserindenBodenoder
ins Gestein, wobei diese Infiltrationsrate sich
aus dem Niederschlag minus dem Abfluss und
der Verdunstung zusammensetzt.
Bei der Verwitterung entsteht als Residuum ein
Boden , und von den exakten physiko-chemi-
schen Verhältnissen während der Verwitterung
und natürlich vom Ausgangsmaterial hängt es
ab, was das für ein Boden ist. Mineralogisch
bestehen Böden aus unter Atmosphärenbedin-
gungen stabilen Neubildungen plus unverwit-
terten Resten. Besonders wichtig sind Tonmi-
nerale (wobei deren genaue mineralogische
59
142
25
30
100
444
31
1738
131
17
66
110
256
930
232
210
67
3000
1438
286
290
113
28
150
18
17
62
3228
154
Erosionsionsrate (t/km 2 ·a)
<10
10-50
50-100
100-500
500-1000
<1000
3.129 Weltweite Verteilung von Erosionsraten (verschiedene Farben auf den Kontinenten) und der
durchschnittliche jährliche Sedimenteintrag durch Flüsse ins Meer aus diesen Gebieten (schwarze
Pfeile). Man beachte, dass die Pfeile nicht notwendigerweise die Richtung des Sedimenteintrages an-
geben, sondern lediglich die Größenordnung der von einem Gebiet abgegebenen Sedimentmenge in
tkm -2 a -1 . Aus Milliman & Meade (1983).
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