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Kasten 1.10 Bis auf Wasser isochemische Metamorphose
verschiedener Gesteinstypen bei zunehmender Temperatur
(und damit auch entlang von Geothermen zunehmendem Druck)
Temperatur
(ca.!)
200
300
400
500
600
700
°C
Kalkstein
Marmor
Mergel
Kalksilikatgestein
Tonstein
Tonschiefer Phyllit
Schiefer
Paragneis
Granulit/Migmatit
Grauwacke
Phyllit
Schiefer
Paragneis
Granulit/Migmatit
Granit
Phyllit
Schiefer
Orthogneis
felsischer Granulit/Migmatit
Basalt
(Spilit)
Grünschiefer
Amphibolit
basischer Granulit/Migmatit
(Spilit)
Blauschiefer
Eklogit
basischer Granulit/Migmatit
Peridotit/
Harzburgit
Serpentinit
Schiefer
Peridotit
Anmerkungen:
1. Beachte: es gibt keine scharfen Grenzen zwi-
schen den verschiedenen Gesteinsnamen.
2. Bei vielen der aufgeführten Gesteinsnamen
können oder sollen sogar noch charakteristi-
sche Minerale als Präfix vorangestellt werden,
um das jeweilige Gestein näher zu charakteri-
sieren. So spricht man häufig von Granat-Stau-
rolith- Schiefern , wenn diese beiden Minerale
reichlich und in besonderer Größe in Schiefern
vorkommen. Amphibolite können detaillierter
als Granat- oder als Epidot-Amphibolite spezifi-
ziert werden, und Blauschiefer gibt es als Law-
sonit- oder als Epidot-Blauschiefer.
3. Phyllite sind Gesteine, die nur bei intensiver
Deformation entstehen und die überwiegend
aus Schichtsilikaten (jedoch ohne oder mit nur
wenig Biotit) aufgebaut sind. Der Übergang
zum Schiefer findet somit dann statt, wenn in
größerer Menge Biotit oder Nicht-Schichtsili-
kate wie Granat oder Amphibol zu wachsen
beginnen.
4. Gneise sind definiert durch die Anwesenheit
von Feldspäten, während Schiefer feldspatfrei
sind. Auch hier gibt es natürlich Grenzfälle.
5. Ein Spilit ist ein durch die Reaktion mit Meer-
wasser veränderter Basalt, der aus dem Meer
nicht nur viel Wasser aufgenommen hat, son-
dern auch Na (wofür im Gegenzug Ca an das
Meerwasser abgegeben wurde, „Spilitisie-
rung“). Da dies ein volumenmäßig wichtiger
Prozess ist, jedoch weder isochemisch, noch für
alle Basalte typisch (sondern nur für Ozeanbo-
denbasalte), wurde Spilit in Klammern gesetzt.
ben der groben Unterscheidung in Plutonit und
Vulkanit nur die chemische bzw. mineralogi-
sche Zusammensetzung des Gesteins für seine
Benennung den Ausschlag geben zu lassen.
fährer Beibehaltung der Gesamtgesteinszusam-
mensetzung (= isochemisch). Prozesse, bei de-
nenElementezwischeneinemGesteinundsei-
nerUmgebungodereinerfluidenPhase(z.B.
einer wässrigen Lösung) ausgetauscht werden,
sind allochemisch und werden als Metasoma-
tose bezeichnet. Auch diese sind in der Natur
nicht selten, jedoch viel schwieriger theoretisch
zubehandelnunddaherhierzunächstaußer
Acht gelassen.
Veränderte Druck- und Temperaturbedingun-
gen bewirken:
1.6.2 Metamorphe Gesteine
Gesteinsmetamorphose bedeutet Umwandlung
von Gesteinen infolge einer Veränderung der
äußeren Variablen, meist von Druck (P) und/
oder Temperatur (T). Die Umwandlung erfolgt
-entgegenjederIntuition-imfestenZustand
des Gesteins und meist unter zumindest unge-
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