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tenGrusaussolchenAnorthositen,demsoge-
nannten Regolith . Die dunklen Flecken dage-
gen sind Basalte, die später in Meteoritenkra-
tern die Anorthosite überflossen. Ursprünglich
ha tedergesamteMondeineminde tens
50km,vermutlichabernochdeutlichdickere
Kruste aus Anorthosit mit Plagioklaszusam-
mensetzungen zwischen An 75 und An 97 .Das
derzeit favorisierte Modell besagt, dass dieser
wenigerdichteFeldspataufderdichterenBa-
saltschmelze, die bei der Bildung des Mondes
vorhanden war, aufschwamm („Magmaozean“)
und daher diese Kruste aus Anorthosit bilden
konnte. Im Detail gibt es mit diesem Modell
noch Probleme, da z. B. verschiedene Generati-
onenvonAnorthositenaufdemMondunter-
schieden werden können. Es gibt derzeit aber
keinanderesModell,dasdiebeobachtetenFak-
ten vollständig erklären könnte.
Die irdischen Anorthosite des „massif types“
sind aus zweierlei Gründen bemerkenswert.
Erstens sind sie offenbar auf eine gewisse Peri-
odederErdgeschichtebeschränkt,nämlichauf
die Zeit zwischen 1,8 und 0,6 Milliarden Jahren
vor heute. Sie sind also alle proterozoisch.
Zweitens sind es zum Teil riesige Körper er-
staunlich konstanter Plagioklaszusammenset-
zung (An 50±10 ), was mit einfachen Fraktionie-
rungsmodellen nicht zu erklären ist. Das der-
zeit von den meisten Forschern akzeptierte
Modell (Abb. 3.124) geht davon aus, dass im
Mantel gebildete Basaltschmelze an der Kruste-
Mantel-Grenze gestaut wird (da die Basalt-
schmelze etwa 10 % dichter ist als die Erd-
kruste)unddorteinenriesigenBreiaus
Schmelze und Kristallen bildet („ magmatic un-
derplating “). Dieser Brei kristallisiert Pyroxen
und Spinell, die aufgrund ihrer höheren Dichte
absinken, aber auch Plagioklas, der wegen sei-
ner geringeren Dichte aufschwimmt (Flotati-
onskumulat,Abb.3.124).BeidenhohenDru-
cken der Kruste-Mantel-Grenze kristallisiert
aus relativ primitiven Basaltschmelzen relativ
Na-reicher Plagioklas (um An 50 ), da dieser
druckstabiler ist als der Ca-reiche Anorthit, der
bei niedrigen Drucken aus derselben Schmelze
kristallisieren würde (Abb. 3.125). Mit der Zeit
3.124 Im Text erläutertes Modell zur Entstehung
von „massif-type“ Anorthositen. Eine an der
Kruste-Mantel-Grenze intrudierende Basalt-
schmelze schmilzt die Unterkruste partiell auf,
wird dadurch Al-reicher und fraktioniert Plagio-
klas (a). Der Plagioklas schwimmt in der Basalt-
schmelze bei den hohen Drucken auf (b) und Teile
des Kristallbreies beginnen zu intrudieren (c), be-
vor sie in der Mittel- und Oberkruste steckenblei-
ben (d). Nach Ashwal (1993).
steigt dieser plagioklasreiche Kristallbrei auf-
grundseinergeringenDichteweiternachoben
undbleibterstinderMittelkrustealsAnortho-
sit stecken. Beim Aufstieg wirken Druckab-
nahme (die Anorthit im Plagioklas bevorzugt)
und Fraktionierung (die Albit im Plagioklas
bevorzugt) gegeneinander, sodass weiterhin
ungefähr An 50 kristallisiert. Die mafischen Mi-
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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