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K-Feldspat nach folgender Reaktion gebildet
wurden:
3KAlSi
3
O
8
+2H
+
=
KAl
3
Si
3
O
10
(OH)
2
+6SiO
2
+2K
+
3K-Feldspat+2H
+
=
Muskovit + 6 Quarz + 2 K
+
Wie man sieht, werden dem Fluid bei der Feld-
spatalteration H
+
-Ionen entzogen. Also steigt
der pH-Wert und dies kann - unter anderem -
zur Ausfällung von Erzen wie dem aus Greisen
gewonnenen Zinnstein (Kassiterit, SnO
2
)füh-
ren, da die Löslichkeit von Zinn in Fluiden un-
ter anderem vom pH-Wert abhängt. Zusam-
men mit Quarz, Hellglimmer und Zinnstein
kommen in solchen Greisenparagenesen häufig
Topas und Fluorit vor, daneben auch Wolframit
(Fe-Mn-Wolframat), Lithiumminerale (insbe-
sondere Li-haltige Glimmer), Turmalin und
Beryll. Die in den Greisenfluiden angereicher-
ten - und damit in Graniten und ihren Schmel-
zen inkompatiblen - Elemente sind also haupt-
sächlich Sn, F, B, Be, W und Li.
SpätmagmatischeFluidekönnenoffenbarmet-
amorphe und/oder
metasomatische
Reaktio-
nen hervorrufen. Reagieren die Restfluide ei-
nes Plutons mit den früher kristallisierten Tei-
len desselben Plutons, so spricht man von
Au-
tometasomatose
. Hierzu gehören insbesondere
die in Hypersolvusgraniten verbreiteten Reak-
tionssäume von Amphibol und Biotit um die
primären wasserfreien Olivine und Pyroxene
(Abb. 3.115). Häufig werden auch primäre
Feldspäte serizitisiert, also durch feinste Mus-
kovitschüppchen ersetzt. In Syeniten und Ne-
phelinsyeniten werden in diesem Stadium häu-
figprimäreFeldspäteundFoide(Nephelin,So-
dalith) durch reinen Albit oder durch Zeolithe
ersetzt (Abb. 3.117).
Wirken diese Fluide in der Umgebung des Plu-
tons, so spricht man von
Kontaktmetasomato-
se
oder Kontaktmetamorphose (Siehe Kasten
3.11). Intrudieren Granitoide bei geringen
Drucken in Kalke oder Mergel, wie es z. B. bei
Auerbach im Odenwald, im Bergell in Nordita-
lien, im Oslorift in Südnorwegen oder an vie-
3.117
BSE-Bild (Kapitel 2.5.4), das die Ersetzung
magmatischen Sodaliths durch hydrothermale Ze-
olithe entlang von Brüchen in Nephelinsyeniten
der Ilımaussaqintrusion in Südgrönland zeigt.
len Stellen im Westen der USA vorkommt,
so bilden sich charakteristische Kalksilikatge-
steine, die sehr eisenreich sein können und
dann als Skarn bezeichnet werden (was eben-
falls ein Bergmannsausdruck ist, diesmal aber
ein schwedischer; Abb. 3.118). Solche Skarne
enthalten insbesondere Granat (Andradit), Kli-
nopyroxen (Hedenbergit), Epidot und ver-
schiedene weitere Ca-Al-Fe-Silikate (Vesuvian,
Ilvait) und waren in der Vergangenheit wich-
tige Eisenlagerstätten (z. B. auf der Insel Elba,
Italien). Um Alkaligesteinskomplexe (Karbona-
tite, Syenite) bilden sich während kontaktmeta-
somatischerProzessecharakteristischeZonen
K- und Na-reicher Minerale, die nach dem Fen-
Karbonatit-Komplex in Norwegen „
Fenite
“ge-
nannt werden.
3.9.4 Wichtige Kuriositäten:
Karbonatite, Kimberlite, Anorthosite
DieserAbschnittbeschäftigtsichmitrelativ
seltenen, aber dennoch wichtigen magmati-
schen Gesteinen - sei es aus ökonomischen
oder wissenschaftlichen Gründen. Alle drei
hier besprochenen Gesteinsgruppen sind Mag-
matite, deren Ursprung im Mantel liegt. Ob-
wohlwirbisherimmernurvonBasaltengere-