Geology Reference
In-Depth Information
aussieht. Wie im vorigen Abschnitt über basal-
tische Schmelzen gibt es auch in diesem eine
Schmelze X , die abgekühlt wird, allerdings
diesmal nur für den Gleichgewichtsfall - sonst
führteszuweit.SiekristallisierteinenFeld-
spat, dessen Zusammensetzung allerdings
nicht trivial, sondern ein Mischkristall zwi-
schen Albit und Orthoklas ist. Man benötigt
also in solchen Diagrammen eine zusätzliche
Information, nämlich nicht nur, welche Kristal-
lart,sondernauch,welcheKristallzusammen-
setzung mit einer bestimmten Schmelz-
zusammensetzung im Gleichgewicht steht.
Diese ist durch die gestrichelten Linien mit den
kleinen Zahlen gegeben, die die Or-Gehalte der
Feldspäte angeben, die mit einer auf dieser Li-
nie liegenden Schmelzzusammensetzung ko-
existieren. Mit der Schmelze X koexistiert also
ein Feldspat der Zusammensetzung Or 60 (d. h.
60%Orthoklas,40%Albit).Wiegehabt,zeich-
net man daraufhin wieder ein Pfeilchen durch
diesen Feldspat und durch X ,undentlangdie-
ses Pfeiles entwickelt sich die Schmelze weg
vom Feldspat. Allerdings nicht sehr lange, denn
wenige mm später stößt sie auf eine Linie, die
besagt, dass sie nun mit einem Feldspat der Zu-
sammensetzung Or 50 koexistieren muss. Somit
muss ein neues Pfeilchen gezeichnet werden,
durch Or 50 und die inzwischen veränderte
Schmelze X '. So geht es weiter, und man stellt
fest, dass in solchen Systemen mit Mischbar-
keiten keine geraden Schmelzpfade innerhalb
von Feldern entstehen, wie noch im ternären
System ohne Mischbarkeit, sondern ge-
krümmte Wege. Die Krümmung erfolgt dabei
natürlich kontinuierlich, die Änderung der mit
derSchmelzekoexistierendenFeldspatzusam-
mensetzung wird allerdings der Übersichtlich-
keit halber nur in 10 %-Schritten angegeben.
Erreicht die Schmelzzusammensetzung die ko-
tektische Linie, ergibt sich ein Dreiphasendrei-
eck: Schmelze koexistiert jetzt mit Feldspat
und Quarz. Sie entwickelt sich dann weiter in
Richtung des ternären Minimums M, wo der
letzte Schmelztropfen kristallisiert.
KommenwirnunzumDiagrammQuarz-Ne-
phelin-Kalsilit, also SiO 2 -NaAlSiO 4 -KAlSiO 4 ,
das in Abbildung 3.113 gezeigt ist. Mithilfe die-
3.113 Pseudoternäres
SiO 2 -Ne-Ks-Diagramm
nach Schairer (1950). M
ist das thermische Mini-
mum im quarzgesättig-
ten, M N das Minimum im
quarzuntersättigten und
M Q das Minimum im
quarzübersättigten Be-
reich. Die Entwicklung
der Zusammensetzungen
X 1-4 ist im Text erläutert.
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