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den abkühlenden Wänden der Magmen-
kammer ist. Durch dieses Absinken bzw.
Festkleben bilden sich z.T. sehr reine Kumu-
late nur eines Minerals, die mit Kumulaten
eines anderen Minerales rhythmisch ab-
wechseln können („ rhythmisches Layering “).
Diese im Falle von Basaltschmelzen hellen
und dunklen Lagen von Mafiten und Feld-
späten können sich in einer einzelnen Intru-
sion Dutzende und Aberdutzende von Ma-
len wiederholen, während die Schmelze sich
chemisch weiter entwickelt.
Im Detail ändern sich die Mineralvergesell-
schaftungen und die Zusammensetzung der
Minerale in den Kumulaten der Skaergaard-
Intrusion kontinuierlich und nach den theo-
retischen Gesetzen der Fraktionierung (Abb.
3.89 und 3.111). Die Natur hat also hier den
Lehrbuchfall einer fraktionierenden basal-
tischen Schmelze mit starker Eisenanreiche-
rung vorgeführt. Zu Beginn der beobachtba-
ren Kristallisation bildeten sich Mg-reiche
Olivine und Ca-reicher Plagioklas, während
die am meisten fraktionierten Gesteine
tatsächlich granitische Zusammensetzung
aufweisen und nur noch Fe-Endglieder der
mafischen Minerale und reinen Albit sowie
praktisch kein Ni, Cr und Mg mehr enthalten.
3.111 Mineralparage-
nesen (rechts) und Än-
derung von Mineralzu-
sammensetzungen
(links) in Abhängigkeit
von der stratigraphi-
schen Höhe (und damit
von ihrem Fraktionie-
rungsgrad) in der Ska-
ergaard-Intrusion. In
etwa 2500m Höhe
treffensichdievonun-
ten und die von oben
kristallisierenden Ku-
mulate am so genann-
ten „Sandwichhori-
zont“. Dort enthalten
die Plagioklase prak-
tisch kein Ca und die
Mafite (Pyroxene und
Olivin) praktisch kein
Mg mehr, was auf die
Effizienz der Fraktio-
nierung hindeutet.
Nach Wager & Brown
(1967) und Naslund
(1983).
terit und Enstatit gebunden ist. Sie wird sich
dann direkt vom Enstatit wegentwickeln, also
entlang eines Pfeiles, der durch die Schmelz-
und durch die Enstatitzusammensetzung geht.
Warum? Ganz einfach, weil Enstatit als einziges
Mineral kristallisiert und damit der Schmelze
entzogen wird. Sie gerät dadurch ins Enstatit-
feld und durchquert es, bis sie die kotektische
Linie mit Plagioklas erreicht, an der entlang sie
sich weiter bis zum Eutektikum entwickelt.
Dort kristallisiert dann zusammen mit Plagio-
klas und Enstatit erstmals auch Tridymit aus.
Wie schon beim Plagioklassystem besprochen,
endet also die Kristallisation dieser Schmelze
bei tieferen Temperaturen und sie ist chemisch
stärker differenziert als die unter Gleichge-
wichtsbedingungen
kristallisierte
Schmelze
gleicher Zusammensetzung.
InallenbesprochenenSystemenistestypisch,
dass zu Beginn der Kristallisation nur eine
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