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tensive Erforschung der schnell als einzigar-
tig erkannten Intrusion, in der eine basalti-
sche Schmelze wie in einem Dampfkochtopf
abkühlte und viele Stadien ihrer chemischen
und mineralogischen Entwicklung heute
sichtbar sind. Besonders berühmt ist Skaer-
gaard für die bilderbuchmäßige Ausbildung
eines bisher unerwähnten magmatischen
Phänomens: des Layerings . Magmatisches
Layering bezeichnet die Lagigkeit einer In-
trusion, die durch Ablagerung von Mine-
ralen in der Magmenkammer zustande
kommt. Kryptisches Layering ist die nicht
sichtbare („verborgene“) Veränderung der
chemischen Zusammensetzung. Modales La-
yering ist durch den Wechsel z.B. von hellen
und dunklen Mineralen in unterschiedlichen
Gesteinslagen sehr auffällig und mit bloßem
Auge zu sehen (Abb. 3.110). Häufig besteht
einZusammenhangzwischenderOrientie-
rung des Layerings und der Form der Intru-
sion, sodass zumindest einer von mehreren
heute als wichtig erkannten Prozessen in
kristallisierenden Magmenkammern das
gravitative Absinken von Kristallen auf den
Boden oder das Festkleben von Kristallen an
3.110 Fotos von magmatischem Layering
in der Skaergaard-Intrusion. Oben: Ein he-
reingefallener Block aus plagioklasreichem
Kumulat sorgte für eine Delle im sich darü-
ber ablagernden Layer. Unten: Sehr schön
zu sehen ist das rhythmische Auftreten und
die Sortierung innerhalb der Layers: dunkle
und damit schwere, Fe-reiche Minerale wie
Pyroxene oder Olivine liegen unten, helle
Minerale wie Plagioklas oben. Dies nennt
man wie in der Sedimentologie gradierte
Schichtung.
Punkt P der Fall. Auch im ternären Diagramm
kann man übrigens das Hebelgesetz (Abschnitt
3.9.2.1, Kasten 3.21) immer dadurch anwenden,
dass man eine Linie von der momentanen
Schmelzzusammensetzung durch die Gesamt-
zusammensetzung zieht. Die Zusammenset-
zung aller Festphasen zusammen zu diesem
Zeitpunkt liegt dann automatisch auch auf die-
ser Linie, auf der anderen Seite der Gesamtzu-
sammensetzung.
Kniffliger wird es im Falle der fraktionierten
Kristallisation. Der Anfang ist wieder iden-
tisch, aber bei Erreichen der kotektischen Linie
kann die peritektische Reaktion nicht oder nur
zu einem sehr kleinen Teil ablaufen, weil der
anfangs kristallisierte Olivin nicht mehr für die
Reaktion mit der Schmelze zur Verfügung
steht. Damit ist aber die Schmelze frei, sich von
der kotektischen Linie fortzubewegen, an die
sienurdurchdieKoexistenzderPhasenFors-
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