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Normberechnungen dienen somit vor allem zu
standardisierten Vergleichszwecken und eben
fürdieNomenklatur.DieNorm,diesichfür
basaltische Gesteine durchgesetzt hat, ist die
von Cross, Iddings, Pirsson and Washington
undwirddaherCIPW-Normgenannt.Diege-
naue Art und Weise, wie man diese Norm aus
einer Gesteinsanalyse berechnet, ist sehr kom-
pliziert und würde hier zu weit führen. Wichtig
ist lediglich zu wissen, dass in Normen Mine-
rale - meist Endgliedzusammensetzungen
(siehe Abschnitt 2.3.1) - definiert werden und
dann ausgerechnet wird, wie viel von jedem
dieser standardisierten Minerale man
bräuchte, um das Gestein chemisch zusam-
menzusetzen. Es handelt sich also um eine Art
chemisches Puzzle.
Kasten 1.8 Korngrößenskala
für kristalline Gesteine
30
mm =
riesen-
30
-
10
mm =
groß-
10
-
3
mm =
grob-
3
-
1
mm = mittel- körnig
1
-
0,3
mm =
klein-
0,3
-
0,1
mm =
fein-
0,1
mm =
dicht
schen Gesamtgesteinsanalyse berechneter, hy-
pothetischer Mineralbestand. Ist die Normbe-
rechnung gut an die untersuchten Gesteine an-
gepasst, so stimmen die berechneten gut mit
den beobachteten Modalzusammensetzungen
überein. Dies ist aber nicht immer der Fall, da
die Normberechnungen von vielen Parametern
abhängen. Trotzdem können normative Mine-
ralbestände insbesondere dann wichtig und
hilfreich sein, wenn spätere Prozesse ein Ge-
stein in seinem Mineralbestand (nicht jedoch
in seiner Gesamtgesteinszusammensetzung)
verändert haben oder wenn man ein Glas vor-
liegen hat, bei dem man gerne wissen würde,
welche Minerale daraus kristallisiert wären,
wenn es denn mehr Zeit dazu gehabt hätte.
1.6.1.5 Zur Nomenklatur von
vulkanischen Auswurfprodukten
Während Plutonite sich (abgesehen von ihren
Farben) relativ ähnlich sehen - meist handelt
es sich um grobe, gleichkörnig kristallisierte
Gesteine -, können Vulkanite je nach der Art
ihrer Entstehung sehr unterschiedliche Formen
und Ausbildungen annehmen (Kasten 1.8 und
1.9). So liefert der Vulkanismus neben gasför-
migen Produkten, wie z. B. vulkanischen
Dämpfeninsogenannten Fumarolen und Sol-
fataren (Exhalationen, H 2 O-Dampf, CO 2 ,H 2 S,
Cl-, F- und bisweilen auch B- und As-Verbin-
dungen), verschiedene feste Produkte wie
Schlacken, Bomben, Lapilli, Aschen, Tuffe,
Bimse,diealleunterdemBegriff Te p h ra zu-
sammen gefasst werden, und natürlich Ge-
steine (Abb. 1.17). Feste vulkanische Gesteine
bilden sich aus dem Magma (im Vulkan) oder
aus der Lava (an der Erdoberfläche). Das Aus-
fließen von Lava setzt relativ ruhige, gasarme
Förderung des Vulkans voraus. Pyroklastische
Gesteine ,a soSchlacken,Bomben,Lap ,
Aschen, Tuffe und Bimse, entstehen dagegen
bei sehr hochenergetischen, gasreichen Erup-
tionen. Die plötzliche Volumenzunahme von
Blöcke, Bomben
(> 64 mm)
pyroklastische
Brekzie
Lapillibrekzie
Tuffbrekzie
Lapillistein
Lapillituff
Tuff
Lapilli
(2 - 64 mm)
Asche
(< 2 mm)
1.17 Nomenklatur von Pyroklastika nach Fisher
(1966).
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