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dreiwertiges und Magnetit beides. Insofern de-
finieren zwei miteinander im Gleichgewicht
stehende Mischkristallzusammensetzungen ge-
nau zwei äußere Parameter, nämlich bei gege-
benemDruckdieTemperaturunddieSauer-
stofffugazität. Hat man die chemische Zusam-
mensetzung der Oxide z. B. mit der Elektronen-
strahlmikrosonde (Abschnitt 2.4.4) bestimmt,
sokannmanausdemDiagrammderAbbil-
dung 3.96 T und f O 2 einfach ablesen.
Diese Methode funktioniert allerdings nur
gut in Vulkaniten, da diese schnell abkühlen.
Hier spiegeln die Fe-Ti-Oxide die magmati-
schen T - f O 2 -Bedingungen tatsächlich wieder. In
langsam abkühlenden Plutoniten allerdings
können sie ihre magmatische Zusammenset-
zung nicht beibehalten, sondern haben sie in
einer Weise verändert, wie sie schon für die
Feldspäte beschrieben wurde und wie sie auch
fürPyroxenetyp schis :Diehomogenen
Hochtemperaturformen entmischen dabei in
zwei,inseltenenFällensogarmehr,Tieftempe-
raturformen (siehe Abb. 3.97). Diese Entmi-
schungen allerdings können in manchen Fällen
reintegriert werden und somit kann man auch
in plutonischen Gesteinen mittels der kogeneti-
schen Fe-Ti-Oxide Informationen über f O 2 be-
kommen.
3.96 Koexistierende Fe-
Ti-Oxide und ihre Zusam-
mensetzung im System
Magnetit-Ulvöspinell
(Fe 3 O 4 -Fe 2 TiO 4 ) und Hä-
matit-Ilmenit (Fe 2 O 3 -Fe-
TiO 3 ) bei 1 bar. Bei gege-
bener Temperatur puf-
fern zwei koexistierende
OxideexaktdieSauer-
stofffugazität, die somit
durch die Beobachtung
natürlicher Oxidpaare in
Gesteinen abgeschätzt
werden kann. Dies ge-
schieht praktisch durch
das Ablesen des Schnitt-
punkts der roten und
schwarzen Kurven für die
in dem betrachteten Ge-
stein vorkommenden
Oxidzusammensetzun-
gen. Nach Buddington &
Lindsley (1964).
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