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Man kennt aber das Phänomen, dass manche
Schmelzen dichter sind als einige der aus ihnen
auskristallierenden Festphasen. In diesem Fall
steigen diese Kristalle nach oben, schwimmen
quasiaufderSchmelze(sie„flotieren“).Inder
Natur wurden nephelinsyenitische Gesteine der
Ilimaussaqintrusion in Südgrönland so inter-
pretiert, in denen Sodalith ein solches „ Flotati-
onskumulat “bildet.Außerdemvermutetman,
dass die hellen Gesteine des Mondes, lunare
Anorthosite, und ihre irdischen Verwandten,
dieproterozoischenAnorthos te(sieheAb-
schnitt
Plagioklas auf basaltischer Schmelze gebildet
wurden. Experimente haben nämlich gezeigt,
dass wasserarme Basaltschmelzen bei Drucken
über etwa 4 kbar dichter sind als die aus ihnen
kristallisierenden Plagioklase (Abb. 3.126).
3.9.2.7 Fluide in der magmatischen
Petrologie
Fluide sind flüssige (oder überkritische, d. h.
flüssig-gasförmige) Phasen und in diesem
Sinne sind natürlich auch Schmelzen Fluide.
Trotzdem besteht ein großer Unterschied hin-
3.9.4),
durch
Aufschwimmen
von
immer dem kalkalkalinen Trend. Subduk-
tionsfluide machen die mit ihnen in Verbin-
dung stehenden Schmelzen also nicht nur
wasserreicher, sondern auch oxidierter und
sind daher für den kalkalkalinen Trend
verantwortlich, während sonstige Basalte
(MORBs, viele OIBs) dem tholeiitischen Trend
folgen. Innerhalb der kalkalkalinen Gruppe
werden übrigens je nach ihrem Kaliumge-
halt nochmals vier Subgruppen unterschie-
den (Abb. 3.92): niedrig-K, mittel-K, hoch-K
und shoshonitische Serien.
3.92 Die Entwicklung von alkalischen Magmen am Merapi in Indonesien und aus dem Meißner
Massiv in Sachsen während der Fraktionierung. Man beachte, dass es am Merapi zwei Anfangs-
magmentypen gibt (weiße und hellgraue Kreise). Daten von Wenzel et al. (2000) und Gertisser &
Keller (2003).
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