Geology Reference
In-Depth Information
(das heißt, im thermodynamischen Sinne stabil,
dazu mehr in Abschnitt 3.4) mit Strichen oder
Dreiecken dargestellt. Ein Dreieck repräsentiert
dann die Kombinationsmöglichkeiten von Mi-
neralenineinemchemischenSystembeifixier-
tem Druck und fixierter Temperatur. Merke: bei
anderen Bedingungen können ganz andere Ver-
gesellschaftungen möglich sein. So besteht bei
denselben Druck- und Temperaturbedingungen
das Gestein der Gesamtzusammensetzung a aus
den Mineralen B und D, das Gestein der Zusam-
mensetzung b aber aus B, C und D (Unterschied
von Zwei- und Dreiphasenfeldern).
Dreiecksdiagramme haben den großen Vorteil,
dass man anhand der Geometrie von Mineral-
zusammensetzungen sehr einfach ablesen
kann, welche Reaktionen in diesem chemi-
schen System möglich sind. In korrekten Drei-
ecksdiagrammen gibt es genau drei Möglich-
keiten (Abb. 3.10): Kreuz-, Linear- und Drei-
ecksreaktionen .ZweiweiterewichtigeBegriffe,
nämlich rekonstruktive Reaktionen und Aus-
tauschreaktionen,sindinKasten3.4näherbe-
sprochen.
D
A
b
C
a
B
3.9 Mineralparagenesen in ternären Zusammen-
setzungsdiagrammen („Chemographien“). Die
grauen Dreiecke deuten Dreiphasenfelder an, in
denen entweder die Phasen A, B und D oder die
Phasen B, C und D stabil sind. Bei einer Gesamtzu-
sammensetzung eines Gesteins b ist letzteres der
Fall. Hat ein Gestein dagegen eine Gesamtzusam-
mensetzung a, so liegt es im Zweiphasenfeld und
wird aus den zwei Mineralen B und D aufgebaut
(plus eventuell vorhandene Projektionsphasen),
wobei B exakt die Zusammensetzung hat, die
durch den Schnittpunkt von B mit der dünnen
schwarzen Linie vorgegeben ist.
(Abb. 3.9). Solche Diagramme werden ter-
näre Zusammensetzungsdiagramme oder auch
Chemographien genannt. Gesamtgesteinszu-
sammensetzungen werden genauso projiziert
wie Mineralzusammensetzungen (näheres da-
zu im nächsten Abschnitt 3.5.3), und erge-
ben entsprechend einen Punkt. Mineralparage-
nesen werden durch die Verbindung der jeweils
miteinander
3.5.3 Projektion von Phasen
Möchte man ein chemisches System mit mehr
als drei Komponenten graphisch darstellen, so
ist dies mit Schwierigkeiten verbunden, da
schon Tetraeder auf dem Papier nicht mehr
anschaulich sind. Mehr als drei Dimensionen
darzustellen ist sogar unmöglich. An einem
Beispiel soll erläutert werden, wie man ein
stabil
vorkommenden
Minerale
3.10 Kreuz-, Linear- und Dreiecksreaktionen in ternären Zusammensetzungsdiagrammen.
Search WWH ::




Custom Search