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im Fluid enthalten sein können, dies aber nicht
einfach festzustellen ist, berechnet man ein so
genanntes NaCl-Äquivalent .DiesistdieMenge
an reinem NaCl, die nötig wäre, um die gemes-
sene Schmelzpunktserniedrigung zu erzeugen.
Sinkt der Schmelzpunkt auf unter - 21,2 °C, so
weiß man allerdings, dass noch weitere Salze,
meist CaCl 2 ,indiesemFluidvorhandensein
müssen, denn tiefer kann NaCl allein den
Schmelzpunkt nicht absenken. Aus der Homo-
genisierungstemperatur kann man ebenfalls
Rückschlüsse auf die Zusammensetzung zie-
hen: Reines Methan homogenisiert (abhängig
natürlichnochvomDruck)beietwa-90°C,
Methan-Wasser-Gemische je nach Methange-
halt zwischen - 90 und 0 °C, reines CO 2 hat sei-
nen kritischen Punkt bei etwa 31 °C und der
kritische Punkt von reinem Wasser liegt bei
374 °C (bei einem Druck von etwa 220 bar).
Kennt man die ungefähre Zusammensetzung,
also ob es z. B. ein CO 2 -H 2 O-Gemisch oder ein
H 2 O-NaCl-Gemisch ist, und die Homogenisie-
rungstemperatur des Fluids, so kann man an-
hand der richtigen Isochore (= Linie gleicher
Dichte) die Dichte ablesen (siehe Abb. 2.106)
und daraus bei einem gegebenen Druck die
Bildungstemperatur berechnen. Während Abb.
2.106 ein Druck-Temperatur-Diagramm für
das Einkomponentensystem Wasser zeigt, ist in
Abb. 2.109a ein solches Diagramm für das
Zweikomponentensystem Wasser-NaCl gezeigt,
das natürlich nun dreidimensional dargestellt
werden muss. Häufig bildet man dann, wie in
Abb. 2.109b gezeigt, zweidimensionale Schnitte
ab, um die Arbeit mit dem Diagramm zu er-
leichtern. Abb. 2.110 schließlich veranschau-
licht die Phasenbeziehungen im geologisch
besonders wichtigen Dreikomponentensys-
tem H 2 O-CO 2 -NaCl, das bei unterschiedlichen
Druck- und Temperaturbedingungen viele Fel-
der von Unmischbarkeit aufweist, sodass man
in vielen Fällen nicht mehr von einem homoge-
nen Fluid ausgehen kann. Die Untersuchung
von Flüssigkeitseinschlüssen wird in der Erdöl-
6
KK
NaCl
NaCl
L+Hl
L
5
V+L
L
NaCl
V+L
V
H 2 O
CO 2
V
H 2 O
CO 2
4
V+L
+Hl
S
V+L
V+Hl
L
NaCl
2.110 Zweidimensionaler
Pseudoschnitt durch das
Dreikomponentensystem
H 2 O-CO 2 -NaCl. K sind Kon-
densationskurven, KK kriti-
sche Kurven und S Schmelz-
kurven, P krit(H2O) ist der kriti-
sche Punkt von Wasser, P i(NaCl)
der invariante Punkt des
NaCl-Einkomponentensys-
tems. Hl ist die Abkürzung
für Halit. In den Dreiecken
sind die weißen Felder Ein-
phasenfelder, die roten
Zweiphasenfelder und die
grauen Dreiphasenfelder.
Nach Heinrich et al. (2004)
H 2 O
CO 2
V
L+Hl
3
L
KK
V+L
NaCl
2
NaCl
H 2 O
CO 2
V
L
V+L
+Hl
L
V+L
V+Hl
V+L
1
H 2 O
CO 2
V
P krit(H2O)
H 2 O
CO 2
V
Fl üssigkeit
D ampf + H alit flüss ig
P i(NaCl)
K
K
200
400
600
800
1000
Temperatur (°C)
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