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der die Risse ausgehen. In diesem Fall spricht
man
homogenes Fluid entmischt häufig beim Ab-
kühlen auf die heutige Temperatur in eine Flüs-
sigkeit und ein Gas und manchmal fallen sogar
noch ein oder mehrere Tochterkristalle aus
(Abb. 2.105c). Durch Erhitzen auf die Homoge-
nisierungstemperatur kann man dies rückgän-
gig machen und die Dichte der Einschlüsse ab-
schätzen (Abb. 2.106). Die Homogenisierungs-
temperatur ist also die Temperatur, bei der ein
Einschluss homogen wird und sich Gasblase
und Flüssigkeit zu einer Phase (Gas oder Flüs-
sigkeit) vereinigen (Abb. 2.107). Durch Abküh-
len kann man Einschlüsse einfrieren. Die Beob-
achtung der Schmelztemperatur ,beidersie
wieder flüssig werden, liefert dann wertvolle
Hinweise z. B. auf den Salzgehalt der meist
wässrigen Lösung.
Es liegt auf der Hand, dass die Einschlüsse bei
der eben beschriebenen Messung der Homoge-
nisierungs- und der Schmelztemperatur wäh-
rend des Erhitzens bzw. des Abkühlens be-
obachtet werden müssen. Man muss also eine
Apparatur auf den Mikroskoptisch aufsetzen, in
der die Probe auf tiefe Temperaturen abgekühlt
und auf hohe Temperaturen aufgeheizt werden
kann.
von
pseudosekundären
Einschlüssen
(Abb. 2.104).
Wie untersucht man solche Flüssigkeitsein-
schlüsse? Sichtbar sind sie in einem normalen
Polarisationsmikroskop, da sie typischerweise
zwischen 5 und 100 m m groß sind (in Einzelfäl-
len über 1 cm). Als Präparat verwendet man so
genannte Dickschliffe, also etwa 100 bis 400 m m
dicketransparenteGesteinsplättchen.DieZu-
sammensetzung der Einschlüsse kann einer-
seits grob aus der unten beschriebenen Mes-
sung ihrer Schmelzpunktserniedrigung kon-
struiert werden, andererseits kann die Ein-
schlussflüssigkeit aber auch quantitativ bis in
den ppm-Bereich mit der in Abschnitt 2.5.7 be-
sprochenen LA-ICP-MS analysiert werden,
wozu die Einschlüsse mit einem fokussierten
Laserstrahl aufgeschossen und der dabei ent-
weichende Inhalt in ein Massenspektrometer
geleitet wird. Daneben kann man die Ein-
schlüsse auch so lange erhitzen, bis sie platzen
(thermische Dekrepitation unter Öl) oder sie
durch Zermahlen aufbrechen, auswaschen und
das dabei gewonnene Fluid analysieren ( Crush-
leach-Methode ). Ein bei hohen Temperaturen
Dieses
Gerät
heißt
Heiz-Kühl-Tisch
2.106 Wasserisochoren
(Linien gleicher Dichte) in
einem Drucktemperaturdia-
gramm. Die relative Größe
einer Gasblase ist schematisch
gezeigt. Die Zahlen sind die
Dichte in g/cm 3 .NachFisher
(1976).
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