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sacht durch die Spaltung von
U) bestimmt
werden. Nun lässt sich das Alter des Minerals
berechnen.
DiezweitewichtigeRandbedingungist,dass
die durch die Kernspaltung hervorgerufenen
GitterdefekteoberhalbbestimmterTemperatu-
ren wieder verheilen (Abb. 2.100). Dabei han-
delt es sich nicht um klar definierte Temperatu-
ren sondern um Temperaturbereiche mit parti-
eller Stabilität, in denen die Länge der Spalt-
spuren mit steigender Temperatur abnimmt
(Abb. 2.101). Die Verringerung der Spuren-
dichte ist sowohl abhängig von der Temperatur
als auch von der Dauer der Erwärmung. Die
Ve r h e i l u n g s z o n e von Apatit liegt im Tempera-
turbereich von 60-120 °C, für Zirkon dagegen
um 240 °C. Dies bedeutet, dass mit der Spalt-
spurdatierung nicht das echte Alter des Mine-
rales seit seiner Entstehung bestimmt wird,
sondern nur die Zeit, seit dieses Mineral unter
seine Verheilungstemperatur abgekühlt ist.
Dasistnichtsonachteilig,wieesaufdenersten
Blickscheinenmag,dennsokanndiejüngste
thermische Entwicklung eines Gesteins rekon-
struiert werden (Abb. 2.102). Das macht sich
auch die moderne Geomorphologie z. B. zur
Bestimmung der Entwicklung der Erdoberflä-
235
chezunutze,indemsieinGebirgendieUnter-
schreitung der 240 °C- und der ca. 100 °C-
Grenze mittels Zirkon- und Apatit-Spaltspuren
datiert und dadurch die Exhumierungsrate des
Gesteins bestimmen kann. Als dritte Randbe-
dingung sei erwähnt, dass zu alte Mineralpro-
ben und solche mit zu hohem Urangehalt nicht
mitdieserMethodedatiertwerdenkönnen,da
dieSpurendannnichtmehrzuentwirrenund
nicht mehr zählbar sind. Zu junge oder zu we-
nig radioaktive Proben sind gleichermaßen un-
geeignet, da die statistische Verteilung der
Spaltspuren dann nicht gewährleistet ist.
2.5.10 Untersuchung von
Flüssigkeitseinschlüssen
Die meisten natürlich gewachsenen Kristalle
enthalten Einschlüsse von anderen Mineralen,
Schmelzen, Flüssigkeiten oder Gasen, die sich
während des Wachstums an der Oberfläche des
Kristalls befanden und dann eingeschlossen
wurden (Abb. 2.103). Die Beobachtung solcher
Einschlüsse ist deswegen nützlich, weil man
daraus Informationen über die während des
Kristallwachstums vorhandenen Schmelzen,
Flüssigkeiten und Gase erhalten kann, die man
bei 25 °C
1h bei 352 °C
2.101 Mikroskopische
Aufnahmen eines Apatit-
Kristalls aus Durango,
Mexiko, zeigen, wie bei
sukzessive höherer Tem-
peratur bereits nach einer
Stunde die Spaltspuren
teilweise (bei 336 und
352°C) bzw. komplett (bei
366°C) verheilt sind. Aus
Green et al. (1986).
1h bei 336 °C
1h bei 366 °C
10 μm
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