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Kasten 2.21 Wie mikroskopiere ich einen Dünnschliff?
Beginnen Sie die Beobachtung eines Dünn-
schliffes damit, ihn gegen das Licht zu hal-
ten; schon so können eventuell Gefügeele-
mente gesehen und große Mineralkörner
mit ausgeprägter Eigenfarbe identifiziert
werden. Bei der Beobachtung unter dem
Mikroskop wählen Sie zunächst ein Objektiv
mit niedriger Vergrößerung und beobach-
ten Sie den Schliff bei nicht gekreuzten Pola-
risatoren. Zu Beginn der Bearbeitung sollte
die Lichtquelle des Mikroskops nicht ganz
aufgedreht werden; auch sollte der Konden-
sor ausgeklappt sein, damit man Farbunter-
schiede und das Relief der Minerale sehen
und beurteilen kann. Auf diese Weise sollten
Sie in der Lage sein, Minerale mit niedrigem
Relief und ohne Eigenfarbe (z.B. Feldspäte,
Quarz, Foide) von Fe-reichen Mineralen zu
unterscheiden, die höheres Relief zeigen
und meist eine Eigenfarbe aufweisen. Su-
chen Sie darüber hinaus nach solchen Eigen-
schaften wie Pleochroismus, und notieren
Sie sich Kornformen, texturelle Beziehungen
zwischen den Körnern und Spaltbarkeiten.
Erst dann sollten Sie den Schliff bei gekreuz-
ten Polarisatoren untersuchen. Soweit erfor-
derlich, bestimmen Sie Auslöschungsschie-
fen, den optischen Charakter der Haupt-
zone, die Höhe der Doppelbrechung. An-
schließend wählen Sie eine höhere Vergrö-
ßerung, um zusätzliche Beobachtungen zu
machen (z.B. kleine Körnchen zu identifizie-
ren, relative Lichtbrechungen zu bestim-
men). Zuletzt machen Sie Beobachtungen im
konoskopischen Strahlengang. Es ist selten
erforderlich, alle optischen Eigenschaften ei-
nes Minerals zu beurteilen, um seine Identi-
tät zu ermitteln. Ein wesentlicher Gesichts-
punkt des Erlernens petrographisch-mikro-
skopischer Methoden liegt darin zu wissen,
welche optischen Eigenschaften eines Mine-
rals für seine Identifizierung erforderlich
sind.
Nach Philpotts (1989)
Da die Krümmung der Isogyren ein Maß für
die Größe des Achsenwinkels ist, lässt sich
bei Schnitten ungefähr senkrecht zu einer
optischen Achse in 45°-Stellung 2V unter
Zuhilfenahme der Abb. 2.75 grob abschät-
zen.DieIsogyrensindinca.15°-Abständen
eingezeichnet.
skopischer Methoden, die sich in jeweils unter-
schiedlichen Spektralbereichen ,alsoWe len-
längenbereichen, bewegen. Die wichtigsten
sind in Kasten 2.22 zusammengestellt.
Was man bei der Spektroskopie typischerweise
misst, ist die Licht- bzw. Strahlungsabsorption
eines Minerals. Normalerweise wird nur Licht/
Strahlung bestimmter, definierter Wellenlängen
absorbiert, was ja nichts anderes bedeutet, als
dass bestimmte Energiemengen (Photonen de-
finierter Energie) vom Kristall aufgenommen
werden. Dies hängt mit der Energiequantelung
im atomaren Bereich zusammen, die auch
schon bei der Besprechung der Leitfähigkeit in
Abschnitt 2.4.3 angesprochen wurde. Nur be-
stimmte Energieniveaus und damit auch nur
bestimmte Energiesprünge zwischen diesen Ni-
veaus sind erlaubt. Diese Energiesprünge ¿ E
innerhalb des Kristalls von einem Grundzu-
stand in einen angeregten Zustand kann man
direkt mit der Frequenz bzw. der Wellenlänge
des absorbierten Lichtes in Beziehung setzen:
2.5.2 Spektroskopische Methoden
Spektroskopische Methoden untersuchen die
Wechselwirkung von elektromagnetischer
Strahlung mit Materie. Sie können dazu benutzt
werden,Zusammensetzung,StrukturundEi-
genschaften von Materialien zu entschlüsseln.
Da elektromagnetische Strahlung ein weites
Feld von Strahlungen sehr verschiedener Wel-
lenlängen beinhaltet, zu dem neben dem für
uns unsichtbaren Ultraviolett- (UV-) und Infra-
rot- (IR-) Licht natürlich auch das sichtbare
„weiße Licht“, Radio- und Mikrowellen- sowie
Röntgen- und Gammastrahlung gehören (Abb.
2.76), gibt es eine Reihe verschiedener spektro-
¿ E = E angeregter Zustand - E Grundzustand = E Photon = h · h ,
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