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in das Medium mit dem
h
öheren Bre-
chungsindex. Da der Brechungsindex des
Einbettungsmittels bekannt ist, ist diese
TechnikeineguteBestimmungshilfe.
- Die einfachste quantitative Methode ist
die
Immersionsmethode
(Abb. 2.62). Sie
beruht darauf, dass Stoffe mit identi-
schem Brechungsindex keinen Kontrast
gegeneinander haben. Man kann daher
Minerale in Flüssigkeiten mit bekanntem
Brechungsindex „einlegen“. Man variiert
so lange die Flüssigkeit (z.B. durch defi-
niertes, also berechnetes Zumischen einer
anderen Flüssigkeit), bis der Kontrast zwi-
schen Mineral und Flüssigkeit verschwin-
det. Für diese Methode gibt es Sortimente
verschiedener Flüssigkeiten zu kaufen, die
einen Bereich von etwa
n
=1,4bis
n
=1,8
abdecken. Man muss bei dieser Methode
allerdings immer die Richtungsabhängig-
keit der Lichtbrechungswerte in anisotro-
pen Medien bedenken - man misst nur ei-
nen von maximal drei verschiedenen Bre-
chungsindizes eines Minerals.
2.62
Lichtbrechungsunterschiede zwischen Quarz und Flüssigkeiten mit unterschiedlichen
Brechungsindices.
chen
Michel-Levy-Tafel
als Funktion von
Gangunterschied und Schliffdicke dargestellt
sind.Kasten2.18erklärtdenGebrauchder
Michel-Levy-Tafel.
Anomale Interferenzfar-
ben
entstehen durch eine Änderung der
Doppelbrechung in Abhängigkeit von der
We l l e n l ä n g e
Q
. Wenn die Doppelbrechung
für kurzwelliges Licht größer ist als für lang-
welliges, entstehen übernormale Interferenz-
farben; hier gilt: (
n
+
'
-
n
§
'
)
violett
G
(
n
+
'
-
n
§
'
)
rot
.
Anstelle der erwarteten grauweißen und
weißgelben Interferenzfarben beobachtet
man lebhafte blaue (tintenblau) und gelbe
(zitronengelb) Farben, die in der Michel-
Levy-Tafel nicht vorkommen (Beispiel: Epi-
dot/Klinozoisit). Unternormale Interferenz-
farben treten auf, wenn die Doppelbrechung
für langwelliges Licht größer ist als für kurz-
welliges, wenn also (
n
+
'
-
n
§
'
)
violett
X
(
n
+
'
-
n
§
'
)
rot
. Hier werden bisweilen stumpfe Farb-
töne (lederbraun, graubraun) beobachtet.
Bekannt dafür sind Mg-reiche Chlorite. Ano-
male Interferenzfarben im engeren Sinn sind
vorhanden, wenn in Abhängigkeit von der
Wellenlänge ein Vorzeichenwechsel der Dop-
pelbrechung eintritt, d. h. wenn die Doppel-
brechung für das eine Ende des Spektrums
positiv, für das andere aber negativ ist. Das
normale Grau wird dann zu einem tinten-
blau bis violett (Beispiele: Vesuvian, Meli-
lith). Dispersion der Auslöschung ist des Öf-
teren bei niedrig symmetrischen Kristallen
(monoklin, triklin) zu beobachten. Sie äu-
ßert sich darin, dass ein Mineral
nieganzauslöscht,daderAuslöschungswin-
kel von
Q
abhängig ist, sondern auch in