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größernd. Das maximale Auflösungsvermögen
von Mikroskopen ist hauptsächlich durch die
Wellenlänge des verwendeten Lichts gegeben
(je kleiner die Wellenlänge desto größer die
Auflösung).
Neben den Objektiv- und Okularlinsen dient
der Kondensor unterhalb der Probe zur opti-
malen Ausleuchtung. Kasten 2.16 erläutert das
Köhlersche Beleuchtungsverfahren .DieAper-
turblende regelt den Öffnungswinkel der auf
die Probe treffenden Lichtstrahlen, wobei ein
hoher Öffnungswinkel zwar ein hohes Auflö-
sungsvermögen, aber geringen Kontrast er-
zeugt. Die Leuchtfeldblende begrenzt den aus-
geleuchteten Probenbereich. Die Amici-Bert-
rand-Linse schließlich wird lediglich im kono-
skopischen Strahlengang verwendet (siehe
Abb. 2.56). Sie dient dazu, ein Beugungsbild
(Interferenzbild oder auch Achsenbild ge-
nannt) der Strahlen in der hinteren Brenn-
ebene des Objektivs zu erzeugen. Wir werden
später darauf zurück kommen.
Alsweiteres„Zubehör“desMikroskopssind
noch die beiden Polarisatoren zu erwähnen,
der Polarisator zwischen Probe und Lichtquelle
und der Analysator zwischen Probe und Oku-
lar. Beide polarisieren das Licht in zueinander
senkrechten Richtungen. Der Polarisator ist fest
im Strahlengang installiert, während der Analy-
sator nur bedarfsweise in den Strahlengang hi-
nein geschoben wird. Sind sowohl Polarisator
als auch Analysator im Strahlengang, spricht
man von gekreuzten Polarisatoren.
Zum Schluß sei noch der Kompensator ,das
so genannte Rot-I-Plättchen (gesprochen
Rot-Eins-Plättchen) oder Lambdaplättchen er-
wähnt, der meist heraus gezogen ist, aber bei
Bedarf in den Strahlengang direkt unterhalb
der Okulare hinein geschoben wird. Er ist un-
ter anderem bei der Konoskopie wichtig und
seine Funktion wird dort näher erläutert.
DieeigentlicheMikroskopieistnichtnurein
einfaches „Anschauen“ von Dünnschliffen,
sondern man bestimmt die optischen - und
damitaucheinigephysikalische-Eigenschaf-
ten der in einem Dünnschliff enthaltenen Kris-
talle (siehe dazu auch Kasten 2.17 und 2.18).
Die wichtigsten dieser Eigenschaften sind die
Farbe (trivial) und die Doppelbrechung (weit
weniger trivial, wie zu zeigen sein wird). Es ist
daher nötig, hier ein wenig ins physikalische
Detail zu gehen und einige Begriffe zu klären.
Wenn diese dann bekannt sind, erklären Käs-
ten 2.19, 2.20 und 2.21 das Vorgehen beim Mi-
kroskopieren. Viel Vergnügen! Zunächst aber
die Physik:
- Licht, das durch die Grenzfläche zwischen
zwei Medien (z. B. zwei Kristallen oder
zwischen Luft und Meerwasser) fällt, wird
im Allgemeinen gebrochen, d. h. es ändert
seine Richtung (Abb. 2.59). Diese Lichtbre-
chung beruht darauf, dass die Lichtge-
schwindigkeit c in beiden Medien ein klein
v 1
v 2
n 2
n 1
sin
α
= =
sin
β
α
Kasten 2.16 Einstellen der
Köhlerschen Beleuchtung
n 1
n 2
β
- Leuchtfeldblende schließen
- Frontlinse des Kondensors einklappen
- Lichtfleck durch Heben/Senken des Kon-
densors scharf stellen
- Zentrieren
- Leuchtfeldblende genau bis Bildrand,
aber nicht weiter öffnen
- Kondensorfrontlinse wieder herausklap-
pen
2.59 Gesetzmäßigkeit der Lichtbrechung an der
Grenzfläche zweier optisch unterschiedlicher
Medien ( n 1 X n 2 ).
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