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seine Bewegung ein magnetisches Moment,
wobei sich bei gepaarten Elektronen diese Mo-
mente aufheben (Abb. 2.51). Minerale (aber
natürlichauchkünstlichhergestellteMateria-
lien) ohne ungepaarte Elektronen sind trotz-
dem durch Induktion von Strömen in der
Atomhülle diamagnetisch. Dies bedeutet unter
anderem, dass das Mineral aus einem von au-
ßen angelegten Magnetfeld herausgedrückt
wird, wobei der Effekt allerdings sehr klein ist.
Calcit, Fluorit und Quarz sind diamagnetisch .
EinMineralmitungepaartenElektronenist pa-
ramagnetisch . Es wird von einem von außen an-
gelegten Feld angezogen, da sich die magneti-
schenMomentederungepaartenElektronenin
diesem Magnetfeld ausrichten. Der Effekt ist
etwasgrößeralsderbeimDiamagnetismus,
nimmt aber mit steigender Temperatur ab, da
die Ausrichtung der magnetischen Momente
durch die thermische Bewegung von Atomen be-
hindert wird. Viele Minerale mit Übergangsme-
tallen, z. B. die Fe-Silikate, sind paramagnetisch.
In besonderen Fällen besteht die geordnete
Ausrichtung der magnetischen Momente dau-
erhaft, also auch in Abwesenheit eines äußeren
Magnetfeldes. Solche Minerale heißen, je nach
Ordnungszustand der Momente, ferro-, anti-
ferro- oder ferrimagnetisch .DieseFormdes
MagnetismustrittebenfallsnurinMineralen
mit ungepaarten Elektronen auf, verschwindet
aber oberhalb der so genannten Curietempera-
tur . Die Minerale sind oberhalb dieser Tempe-
ratur nur noch paramagnetisch. Ferromagne-
tisch sind die Metalle Fe, Ni und Co, von denen
nurFeundFe-Ni-Legierungentatsächlichna-
türlich vorkommen. Antiferromagnetische Mi-
nerale sind ebenfalls selten, das Mn-Oxid Man-
ganosit mag als Beispiel dienen. Zu den ferri-
magnetischen Mineralen schließlich gehört der
bekannte Magnetit und das auch als Magnet-
kies bekannte Fe-Sulfid Pyrrhotin. Die Magne-
tisierung in ferro- und ferrimagnetischen Ma-
terialien wird durch eine so genannte Hysterese-
kurve beschrieben (Abb. 2.52), die die Mag-
Sättigungsmagnetisierung
remanente
Magnetisierung
Koerzitivfeld
angelegtes
magnetisches Feld
Sättigungsmagnetisierung
2.52 Hysteresekurve für ein
magnetisches Material.
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