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sehr schnell wachsen, was zu sehr großen Kris-
tallen,z.B.inPegmatiten,führt.Aufderande-
renSeitelassenhoheKeimbildungsratenbei
geringer Wachstumsgeschwindigkeit viele klei-
ne Kriställchen entstehen, wie man sie z. B. in
Vu l ka n ite n f i n det .
eine retrograde Zonierung unterteilt. Prograde
bzw. primäre Zonierung entsteht während des
Wachstums eines Kristalls, retrograde Zonie-
rungdagegenineinemschonfertigenKristall.
Die Begriffe prograd und retrograd werden in
Abschnitt 3.7 näher erläutert.
Eine primäre magmatische oder eine prograde
metamorphe Zonierung entstehen dadurch,
dass ein Mineral während seines Wachstums zu
unterschiedlichen Zeiten und unter Umständen
auch auf bestimmten Flächen unterschiedliche
Elemente bevorzugt einbaut. In magmatisch
gebildeten Mineralen ist dies relativ häufig, da
sich während des Wachstums eines Kristalles
die Zusammensetzung und die Temperatur der
Schmelze verändert, aus der der Kristall heran-
wächst.InmetamorphenGesteinenkannder
Grund dafür sein, dass sich die äußeren Para-
meter ändern oder dass das Mineral ein be-
2.3.3.2 Diffusion und zonierte Minerale
In der Natur treten häufig Minerale auf, die in-
nerhalb eines strukturell einheitlichen Kornes
unterschiedliche chemische Zusammensetzun-
gen haben. Solche Körner bezeichnet man,
wenn die Zusammensetzungsunterschiede re-
gelmäßigen, geometrischen Mustern folgen, als
zoniert (Abb.2.39).DieseZonierungkannsehr
verschiedene Ursachen haben. Sie wird in eine
prograde (bei metamorphen Gesteinen) bzw.
primäre (bei magmatischen Gesteinen) und
Kasten 2.13 Zonierung in Granat
Granat ist ein Mineral, das sehr häufig zo-
niert auftritt. Ein Element, anhand dessen
sich die Entstehung der prograden Zonie-
rung im Granat besonders gut erläutern
lässt, ist Mangan. Es wird sehr bevorzugt in
Granat eingebaut. Daher „saugen“ sich die
ersten Granatnuclei, also die ersten kleinen
Kristallkeime, so damit voll, dass ein Großteil
des im Gestein vorhandenen Mangans in ih-
nen konzentriert ist. Spätere, um diese Nuc-
lei herumwachsende Zonen von Granat kön-
nen daher nur noch weniger Mn einbauen,
und der entstehende Granat ist damit zo-
niert: ein Mn-reicher Kern ist von einem Mn-
armen Rand umgeben (Abb. 2.40), der dafür
andere Elemente wie Fe, Ca oder Mg in hö-
herer Konzentration enthält.
Profillinie
FeO
MnO
CaO
8
6
4
2
MgO
Rand
Kern
Rand
Gew.-% MnO
1 mm
ca. 3 mm
2.40 Chemische prograde Zonierung in einem Granatkorn. Links die Elementverteilung, die in
der Elektronenstrahlmikrosonde entlang der Profillinie in dem rechts schematisch dargestellten
Granatkorn gemessen wurde. Rechts ist außerdem die Manganzonierung dargestellt; die Zahlen
bedeuten Gew.-% MnO. Nach Spear (1993).
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