Geology Reference
In-Depth Information
- Sedimentgesteine ( Sedimentite )ent tehen
bei der Verfestigung von Sedimenten. Diese
wiederum bilden sich als Folge der Verwitte-
rung durch die mechanische Umlagerung
von Mineralen oder biogenen Materialien
oder durch chemische Ausfällung aus einer
wässrigen Lösung.
-MagmatischeGesteine( Magmatite )entste-
hen bei magmatischen Prozessen, also durch
die Abkühlung von etwa 450 bis 1500 °C hei-
ßen Gesteinsschmelzen.
- Metamorphe Gesteine ( Metamorphite )ent-
stehen bei der Umkristallisation von Sedi-
mentgesteinen, Magmatiten oder anderen
Metamorphiten, wenn sich Umgebungspara-
meter, wie z. B. Druck oder Temperatur, ver-
ändern; dabei verbleiben sie aber im festen
Zustand.
- Hydrothermalbildungen sind Gesteine oder
Minerale, die aus heißen, wässrigen Lösun-
gen abgeschieden wurden. Viele Vererzun-
gen sind solche Hydrothermalbildungen,
doch sind größere hydrothermal gebildete
Gesteinskörper sehr selten, weshalb diese
vierte Kategorie in vielen Gesteinsklassifika-
tionen nicht auftaucht.
Innerhalb dieser vier Klassen gibt es weitere
Einteilungen, die sich entweder auf die detail-
liertere Beschreibung des Entstehungsprozes-
ses beziehen oder auf die chemisch-mineralo-
gische Zusammensetzung des Gesteines.
Identität eines Minerales absolut und unum-
stößlich sicher zu sein. Trotzdem kann man
sich in vielen Fällen mit der wahrscheinlichs-
ten Möglichkeit zufrieden geben und braucht
keine hundertprozentige Gewissheit, sodass die
makroskopische Bestimmung in vielen Fällen
ausreicht und sinnvoll ist. Erfreulicherweise
besitzt der Mensch etwas, das jeder Analytik
überlegen ist und das gerade in den Geowis-
senschaften von besonderer Bedeutung ist: die
Gabe, verschiedene Sinneseindrücke, die über
lange Zeiträume angesammelt wurden, sinn-
voll zu kombinieren und somit Erfahrung auf-
zubauen. Nichts ist so wichtig, wenn man mit
GesteinenundMineralenzutunhat,wiedieses
Gefühl„dashabeichdochschoneinmalir-
gendwo gesehen“. Dies bedingt natürlich auch,
dass man sich diese Erfahrung zunächst einmal
aneignen muss, und dies gelingt selten oder gar
nicht durch das Studium eines Buches (noch
nicht einmal des vorliegenden), sondern nur
durch selbstständige Geländebeobachtung,
durch Betrachtung von Vergleichsstücken in
Museen oder in Übungen und durch das stän-
dige Vergleichen von dem, was man bereits
kennt, mit dem, was man gerade neu sieht. Die
Geowissenschaften können ohne Geländebezug
nicht funktionieren, da die vernetzten Erfah-
rungen verschiedener Sinne - wie sieht etwas
aus, wie fühlt es sich an, wie hört es sich an,
wenn ich mit dem Hammer darauf schlage -
die Grundlage für das Erkennen von Zusam-
menhängen darstellen. Dass dies allein natür-
lich nicht mehr ausreicht, um neue Entdeckun-
genzumachenundErklärungenfürProzesse
zu finden, ist selbstverständlich, aber der Be-
ginn neuer geowissenschaftlicher Ideen liegt in
den meisten Fällen nach wie vor in der Gelän-
dearbeit.
Für die makroskopische Mineral- und Ge-
steinsbestimmung müssen robuste, einfach zu
erkennende und pragmatisch handhabbare
Kriterien gefunden werden. Wenn man aus ei-
nerBestimmungwichtigeRückschlüsseziehen
will, sei es wissenschaftlicher oder wirtschaftli-
cher Art, so sollte man sie mit sicheren, analy-
tischen Methoden überprüfen. Ansonsten wird
1.2 Minerale
Bevor wir mit der Bestimmung von Gesteinen
beginnen, müssen wir uns mit den Mineralen
auseinandersetzen, die sie aufbauen. Im Fol-
genden werden wir uns daher mit den wich-
tigsten gesteinsbildenden Mineralen beschäfti-
gen und versuchen, makroskopische ,alsomit
bloßem Auge sichtbare Kennzeichen zu ihrer
Bestimmung zusammenzutragen. Zwar benö-
tigt man aufwändige analytische Methoden,
auf die in späteren Kapiteln noch eingegangen
wird, um sich über die Beschaffenheit und
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