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mögen eines Atoms, in einer chemischen Bin-
dung Elektronen anzuziehen. Dabei wird je-
dem Atom ein Wert zwischen 1 und 4 empi-
risch zugewiesen (Kasten 2.3). Unterscheiden
sich zwei Atome in einer Bindung hinsichtlich
ihrer Elektronegativität stark voneinander, so
ist die Bindung eher ionisch, unterscheiden sie
sichwenig,soistsieeherkovalent.
In den meisten gesteinsbildenden Mineralen
kommen die Elemente umgeben von einer un-
terschiedlichen Zahl von Sauerstoffatomen in
kovalenter Bindung vor. Diese als Koordinati-
onszahl bezeichnete Anzahl nächster Nachbar-
atomehängtdavonab,wiegroßdasbetrach-
tete Ion im Verhältnis zum umgebenden Sauer-
stoff ist. Die Grundlage dieser wechselnden Ko-
ordination lässt sich leicht berechnen (Kasten
2.4). Kleine Ionen wie z. B. Si sind typischer-
weise niedrig koordiniert, z. B. in Form eines
Te t r a e d e r s . S i l i z i u m h at a l s o v i e r n ä c h s t e O -
Nachbarn, und man sagt, Si ist vierfach tetrae-
drisch koordiniert bzw. besitzt die Koordinati-
onszahl KZ = 4. Größere Ionen sind höher ko-
ordiniert, als Oktaeder, Würfel oder noch hö-
her(Abb.2.19).MancheIonenwiez.B.Alund
B haben eine Zwischengröße und können un-
terschiedlich koordiniert sein. Wie die wich-
tigsten Ionen typischerweise in krustalen Mi-
neralen koordiniert sind (wobei sich dies bei
hohen Drucken, z. B. im mittleren Erdmantel,
ändern kann), fasst Kasten 2.5 zusammen.
Kasten 2.5
Ionenkoordinationen
Dreieckig (3 O um ein Ion): C 4+ (im Carbo-
nation)
Tetraedrisch (4 O um ein Ion): Si, Al, Fe 3+ ,Ti
(selten)
Oktaedrisch (6 O um ein Ion): Mg, Mn, Ni,
Fe 2+ ,Al,Fe 3+ ,Cr 3+ ,Li,Ti,Na(manchmal),
Ca (manchmal)
Höher (8, 10 oder 12 O um ein Ion): Na, K,
Ca, Ba
HistimmeraneinOinFormeinerOH-
Gruppe gebunden, Cl und F ersetzen O
oder OH-Gruppen als Anionen.
2.19 Verschiedene Koordinationspolyeder: Te-
traeder (Koordinationszahl KZ = 4), Oktaeder (KZ
= 6) und Würfel (KZ = 8).
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