Geology Reference
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1 Makroskopische Bestimmung
von Mineralen und Gesteinen
Kasten 1.1 Begriffsdefinitionen
Mineral : Ein Mineral ist eine chemische Ver-
bindung (oder ein Element), die normaler-
weise kristallin ist und als Ergebnis geologi-
scher Prozesse entstanden ist.
Erz : Festes, natürlich vorkommendes Mine-
ralaggregat von wirtschaftlichem Interesse,
aus dem durch Bearbeitung ein oder meh-
rere Wertbestandteile extrahiert werden
können.
Kristall : Festkörper mit dreidimensional re-
gelmäßiger Anordnung der atomaren Bau-
steine (= Kristallgitter). Feststoffe, die diese
regelmäßige Anordnung nicht haben, hei-
ßen amorph (Beispiel: Glas).
Gestein : Geologischer Körper statistisch
gleichartiger Zusammensetzung, meist Ge-
menge aus verschiedenen Mineralen, seltener
aus Kristallen einer Mineralart. Ein Gestein
kann auch biogene oder amorphe Substanzen
enthalten, etwa Kohle oder Glas.
Edelstein , Schmuckstein : Mineral, das zu
Schmuckzwecken verwendet wird, mit einer
Ritzhärte ( 1 Abschnitt 1.2) größer (Edel-
stein) bzw. kleiner (Schmuckstein) als 7.
Fluid : Geologische „Flüssigkeit“, z.B. Wasser,
Kohlendioxid, Methan oder Gemisch ver-
schiedener Komponenten, die über ihrem je-
weiligen kritischen Punkt die physikalischen
Eigenschaften eines Gases haben kann.
1.1 Eine grobe Einteilung
der Gesteine
daraus zusammengesetzten Mineralen - gibt,
dieinüber99%derGesteinenurinkleinsten
Mengen vorkommen (im ppm-Bereich; für die
Erklärung von Einheiten, Abkürzungen usw.
siehe vorderer Buchdeckel). Daher kann man
sich auf rund zehn der etwa 100 in der Natur
vorkommenden Elemente beschränken, wenn
mannichtanLagerstättenbildung,sondernan
den wichtigsten Gesteinstypen und ihren Ver-
änderungen interessiert ist. Somit wird die
ZahlderMineraleundderdarauszusammen-
gesetzten Gesteine überschaubar.
Unabhängig von ihrer chemischen Zusammen-
setzung, aber gemäß den übergeordneten geo-
logischen Prozessen, teilt man die Gesteine in
vier Klassen ein:
In seltenen Fällen ist ein Gestein eine Anhäu-
fung von Körnern eines einzigen Minerals
(„monomineralisch“). Beispiele hierfür sind
Kalksteine oder Quarzite. Weitaus häufiger al-
lerdings ist ein Gestein aus verschiedenen Mi-
neralen zusammengesetzt. Bei derzeit etwa
4000 bekannten Mineralarten könnte man ver-
muten, dass daraus eine unübersehbare Vielfalt
von Gesteinen resultiert. Tatsächlich aber sind
die meisten Minerale extrem selten oder nur
auf relativ wenige Vorkommen (z. B. in Erzla-
gerstätten) beschränkt. Ferner stellt man fest,
dass es eine große Zahl von Elementen - und
 
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