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Pyroklastische Gesteine
Pyroklastische Gesteine entstehen bei Vulkanaus-
brüchen und nehmen damit eine Mittelstellung zwi-
schen magmatischen und klastisch-sedimentären
Gesteinen ein. Entsprechend der Sedimentitnomen-
klatur werden die in diesen Gesteinen beobachteten
Kristalle, Gesteinsglasfetzen sowie Kristall- und Ge-
steinsbruchstücke als Pyroklasten bezeichnet. Es
wurde bereits in Abb. 1.17 gezeigt, dass die Korn-
größe dieser Pyroklasten ausschlaggebend für ihre
Benennung ist: Blöcke oder Bomben, Lapilli und
Aschen bauen pyroklastische Brekzien, Lapillituffe,
Aschentuffe oder intermediäre Glieder auf. Welche
Pyroklastengröße entsteht, hängt hauptsächlich vom
Eruptionsmechanismus ab, und dieser wiederum
hängthäufigvomGasgehaltodervomZutrittvon
Wasser zu einer Magmenkammer ab: gasreiche Mag-
men (die bei Druckentlastung, d. h. beim Aufstieg,
das Gas aus der Schmelze entmischen können) oder
Magmen, zu denen Wasser zutritt (das schlagartig
verdampft), sind beispielsweise hochexplosiv (phre-
atomagmatisch im Falle von Wasserzutritt) und pro-
duzieren sehr stark fragmentierte, also klein zerstü-
ckelte Aschen. Es kommt also bei der Benennung der
Pyroklastika nicht auf irgendwelche chemischen
oder mineralogischen Parameter an wie bei den
meisten anderen Gesteinen, sondern lediglich auf
ihre Korngröße. Sind jedoch die chemischen Zusam-
mensetzungen der Tuffe bekannt, kann man den kor-
rekten Vulkanitnamen voranstellen (z. B. Rhyolith-
tuff oder Phonolithtuff). Die primär sehr lockeren
Sedimente werden typischerweise durch beginnende
Verwitterung verfestigt, wobei z. B. Kalk, Tonmine-
rale oder Zeolithe gebildet werden, die das Gestein
zementieren.
Neben der Korngrößeneinteilung gibt es allerdings
noch einige weitere Gesteinstypen, deren Namen ih-
rer Genese zuzuordnen ist.
- Schlottuffe und Schlotbrekzien sind in den Vul-
kanschlot zurück gefallene und verfestigte Pyroklas-
tika;
- Ignimbrite sind stark verschweißte Tuffbrekzien
mit typisch fladenförmig ausgelängten, etwa cm- bis
dm-großen Gesteinsglasaggregaten („fiammae“). Sie
enthalten von Aschen über Blöcke bis zu Lapilli alle
Korngrößen und entstehen aus hochmobilen Gas-
Schmelz-Gemischen (Glutwolken, „surges“), die mit
bis zu 300 km/hVulkanhänge hinabgleiten;
- Bimsstein entsteht durch plötzliche Druckentlas-
tung während der Ausbrüche, wenn Gas aus der
Schmelze entweicht und diese dadurch aufschäumt;
- Tuffite sind z. B. durch Erosionsprozesse umgela-
gertePyroklastika,diehäufigauchmitanderen,z.B.
tonigen Sedimenten, vermengt werden. Bei nur noch
geringem Anteil von pyroklastischen Komponenten
heißen sie tuffitische Sedimente.
Wurfschlacke. Galapagos. BB 20 cm.
Brotkrustenbombe von Vulcano, Äolische Inseln.
BB 20 cm.
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