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Migmatite, Anatexite
Migmatite bestehen aus K-Feldspat, Plagioklas, Bio-
tit, Quarz und bisweilen Amphibol und Granat. Sie
bilden sich bei ähnlichen Bedingungen wie 1 Gra-
nulite. Während diese jedoch wasserarm sind, sind
Migmatite wasserreich. Dieser Wasserreichtum
führte zum teilweisen (partiellen) Aufschmelzen ( 1
Abschnitt 3.6.3, 3.8.4), wobei die hellen, leukokraten
Bestandteile (das Leukosom) aufgeschmolzen wur-
den, die dunklen, melanokraten Bestandteile (das
Melanosom) nicht. Teilweise aufgeschmolzene Mig-
matite heißen Metatexite, fast vollständig aufge-
schmolzene, dadurch praktisch schon wieder mag-
matische Gesteine mit nur noch geringer Einrege-
lung der noch nicht aufgeschmolzenen Minerale hei-
ßen Diatexite. Migmatite weisen, da ja relativ viel
Schmelze in ihnen vorhanden war und diese wie ein
Schmiermittel wirkt, häufig sehr chaotische Bände-
rung und Faltung auf. Bisweilen „schwimmen“ auch
melanokrate, also von Mafiten wie Biotit und Am-
phibol dominierte „Restite“ in einer leukokraten,
überwiegend aus Quarz und Feldspäten bestehenden
ehemaligen Schmelze. Ein wichtiges, häufig zu beob-
achtendesPhänomenistdasEntwässerungsschmel-
zen: wasserhaltige Minerale wie Biotit oder Hell-
glimmerwerdenzerstört,dasWassergehtindie
Schmelze,woesamEndewiederumzurKristallisa-
tion z. B. von Biotit oder Hellglimmer führt, und im
Restit bleiben Granat, Cordierit oder K-Feldspat zu-
rück.
Migmatit mit typischer Hell-Dunkel-Bänderung.
Hell das feldspatreiche Leukosom, dunkel das
glimmerreiche Melanosom. Baiersbronn, Schwarz-
wald. BB 7 cm.
Migmatit aus Kallstadt, Odenwald. Ein graniti-
scher Gang durchschneidet den teilgeschmolze-
nen Migmatit. BB 10 cm.
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