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geometrische Grundformen reduzierte Bild-
sprache von strenger, fast feierlicher Wucht
macht ihn zu einem der „modernsten“ Maler
seiner Zeit. Charakteristisch die konsequent
perspektivische Anlage und die detaillierten,
lichtdurchfluteten Landschaften, die vom en-
gen Kontakt mit der flämischen Malerei zeu-
gen. Arezzo, Borgo Sansepolcro, Monterchi .
Giotto (um 1266-1337). Bereits seine
Zeitgenossen (Dante, Boccaccio) waren sich
seiner überragenden Bedeutung bewusst,
und spätestens seit Vasari rühmt die Kunstge-
schichte den legendären, angeblich von Ci-
mabue entdeckten Hirtenjungen aus dem
Mugello als den „Erneuerer“ der Malerei.
Von Anfang an nicht auf Florenz beschränkt,
schuf er seine herausragenden Werke in Assi-
si und Padua, weitere Reisen führten ihn u. a.
nach Rom, Neapel und Mailand. 1334 wurde
er zum Dombaumeister von Florenz bestellt
und konzipierte den Campanile. Florenz (San-
ta Croce, SM Novella, Museo Horne, Bargello) .
Domenico Ghirlandaio (1449-1494). Der
berühmteste und gefragteste Freskenmaler
seiner Zeit. Kein anderer Maler des Quattro-
cento schilderte das zeitgenössische Leben
auf den Straßen und Plätzen von Florenz so
anschaulich, aber auch so gefällig, sodass die
illustren Clans der Stadt sich schier darum ris-
sen, von ihm verewigt zu werden. Dennoch
weit mehr als nur ein galanter Chronist, wie
seine humanistisch geprägten Bibelgeschich-
ten und vom flämischen Naturalismus inspi-
rierten Porträts zeigen. Florenz (Ognissanti,
Santa Trinità, Palazzo Vecchio, S.M. Novella,
San Marco, Dom, Spedale degli Innocenti),
Pisa, Lucca, San Gimignano, Volterra, Badia a
Passignano .
Benozzo Gozzoli (1421-97). Der lang-
jährige Mitarbeiter Fra Angelicos (San Marco,
Rom, Orvieto) gilt oft zu Unrecht als bloßer
„Illustrator“ und gefälliger „Miniaturist“, wie
seine schwelgerischen, bis zum Wahnwitz
getriebenen „Prunktapeten“ in der Cappella
dei Magi (Palazzo Medici) nahe legen könn-
ten. Ein unsteter Wanderer zwischen Gotik
und Humanismus, Prachtentfaltung und tie-
fer Religiösität. Florenz, Pisa, San Gimignano,
Volterra, Certaldo , Castelfiorentino.
Leonardo da Vinci (1452-1519). Geboren
in Vinci nahe Florenz, übertraf er seinen Lehr-
meister Andrea del Verrocchio (1435-1488)
bereits mit seinen ersten Bildern derartig,
dass dieser sich daraufhin ganz der Bildhaue-
rei gewidmet haben soll. Verließ Florenz
schon 1482 und war vornehmlich in Oberita-
lien (Mailand) tätig, ehe er 1500-1506 noch
einmal in die Toscana zurückkehrte und u. a.
die Mona Lisa schuf. Wie Michelangelo ein
„Universalgenie“ - Maler, Bildhauer und Bron-
zegießer, Erfinder, Wissenschaftler, Ingenieur,
Kartograf, Festungsbaumeister -, das einen
Großteil seiner Werke unvollendet hinterließ.
Er starb 1519 am Hof Franz I. in Frankreich.
Filippo Lippi (um 1406-1469). Berühmt
wurde der exzentrische Karmelitermönch
durch seine einzigartig anmutigen Madon-
nen (vielleicht kein Wunder, denn seine
„skandalöse“ Liebe zur Nonne Lukrezia Buti,
seinem bevorzugten „Modell“, resultierte so-
gar in zwei Kindern). Sein an flämischen Vor-
bildern geschulter Realismus führte eine
bahnbrechende „Vermenschlichung“ der
göttlichen Personen (häusliche Dekors,
Christus und die Madonna treten erstmals
„Auferstehung“ von Fra Angelico, S. Marco
 
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