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rentinern wegen seiner engen Beziehungen
zu den Medici in Ungnade zu fallen, und sein
immenser Ehrgeiz ließ ihn an der „Unvoll-
kommenheit“ jedes seiner Kunstwerke ver-
zweifeln.
mal mehr verstehen können. Auch Far-
ben, die als wertvoll oder als min-
derwertig galten. Blautöne (Ultramarin)
aus importiertem und schwierig zu be-
arbeitendem Lapislazuli statt aus Kup-
ferkarbonat, oder Rottöne aus Silber
und Schwefel im Gegensatz zu billigen
Erdfarben wie Ocker oder Umbra. Den
Blick zogen die teuren zuerst auf sich:
Blau zu 2 Florin für die Jungfrau und
Blau zu 1 Florin für den Rest des Bil-
des.“ (Erwin Panofsky, 1960).
Malerei
„Der Maler arbeitete mit Nuancen; er
wusste, sein Publikum war in der Lage,
aufgrund einer kleinen Andeutung zu
erkennen, dass die eine Figur Christus,
die andere Johannes der Täufer war. Ein
Kanon von Gesten, Handhaltungen
und Blicken, die jedermann vertraut
waren, eine eigene „Sprache“, die wir
heute nicht mehr sprechen, ja nicht ein-
Romanik & Byzantinistik (bis 1300)
Wie die Bildhauerei, aber stets einen
Schritt später, entwickelte sich die Ma-
Fresken
Techniken
Fresken sind in gewisser Hinsicht die Entsprechung zum Kirchenfenster nördlich der
Alpen. Das mit der Architektur verbundene Wandbild, eine alte Tradition bereits bei
Griechen, Etruskern und Römern, wurde um 1200 „wiederentdeckt“ und insbesondere
von der Reformbewegung der Franziskaner vorangetrieben, die ihre Ordenskirche in
Assisi schon ab etwa 1250 (noch vor Cimabue und Giotto) mit herrlichen Malereien im
neuen „Naturstil“ ausstattete.
Grundsätzlich zu unterscheiden sind zwei Techniken. Im Gegensatz zur al secco -Me-
thode, dem Malen auf trockenem Untergrund, werden die Farben al fresco auf den fri-
schen, noch feuchten Putz aufgetragen. Die Herstellung ist außerordentlich mühsam
und zeitaufwendig und erfordert exakte Vorausplanung und eine Vielzahl von Helfern
(Maurer, Zimmerer, Farbmischer, Putzrührer etc.).
Der Arbeitsprozess läuft wie folgt ab:
Anfertigung von Vorzeichnungen auf Kartons.
Auftragen von zwei Putzschichten (Flusssand plus Kalk) auf die zu bemalende Wand,
die zuvor in „Tagwerke“ aufgeteilt wird (d. h. es wird immer nur so viel Putz aufgetragen,
wie der Maler an einem Tag bemalen zu können glaubt).
Auf den feuchten Feinputz wird die Zeichnung vom Karton mittels perforierter Linien
auf die Wand durchgegriffelt.
Die entstandenen Konturen werden mit Rötelkreide ausgemalt (Vorzeichnung,
Sinopie).
Die wasserlöslichen, mit Kalksalzen versetzten Pigmente (Mineral- und Erdfarben)
werden aufgetragen.
 
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